Immer mehr Hass gegen E-Auto-Fahrer

[Lodgy]

Schönen guten Abend! Ich habe es zwar an der einen oder anderen Stelle glaube ich auch schon mal erwähnt, aber weil es hier so schön passt: Seit ca. 2 Monaten (nicht ganz) fahre ich jetzt den Spring 65 und ich habe noch nie in meinen 32 Jahren Führerscheinbesitz und Fahrerfahrung so viel Aggression auf der Straße gegen mich erlebt. Alles im kleinen Provinzstädtchen Oldenburg im halbhohen Norden.

Schreiben hilft auf jedendiese Oldenburger
Wenn mir jemand auf den Zeiger geht(oder umgedreht?(Neinauf keinen Fall),
dann bestrafe ich denjenigen mit Ignoranz
Also stur geradeaus weiter gucken, während der pöbelnde Überholeran einem vorbeifährt
Gelassenheit ist gut für mich & meinen Bluthochdruck& nervenschonend

 

[Rudi Rüssel]

Also wenn ich meinen Senf mal dazu gebe...........
Habe immer grosse Autos gefahren und dadurch ist es mir auch extrem aufgefallen das man mit den kleinen Spring überhaupt nicht für voll genommen wird , Vorfahrt nehmen , drängeln , schneiden alles dabei
Ich habe mich daran gewöhnt und meine Fahrweise auf mehr defensiv fahren eingestellt , geht auch und im stillen denke ich dann immer so.....4,-Euro auf 100km ach ja das ist schön
Wenn es mich mal dolle überkommt dann setz ich mich in mein Model 3 (540 PS) und las mal kurz die Sau raus , mit Rücksicht auf meinen Führerschein sehr sehr selten
Der Hass hat nicht wirklich was mit E-Autos zu tun , eher mit der grösse des Autos , zumindestens nach meinen Empfinden

 

[Oliver123]

Ja, schon seltsam.

Auch ich bin regelmäßig noch mit anderen Fahrzeugen unterwegs, die auf den ersten Blick so gar nicht zum Spring passen mögen. Ein Mercedes SL ist einfach perfekt, ein 911er offensichtlich der Traum ganz vieler und ein originaler Fiat 500 von 1970 vom Sympathie-Faktor einfach nicht zu toppen.

Das Problem dürfte wohl darin liegen, dass manch einer auf soviel im Leben verzichten muss, um sich ein vermeintliches Luxus-Fahrzeug leisten zu können, dass er dann meint, seinen Selbstwert darüber definieren zu können.

Blöd ist halt, wenn die Ski-Stiefel soviel Geld gekostet haben, dass ich mir beim Jogging keine Turnschuhe mehr leisten kann...

 

[Tom ate]

Ja, das ist bei mir auch so: Wie unterschiedlich man "behandelt" wird, wenn man ein starkes, großes Auto, oder den Spring fährt, ist schon heftig.

Dazu hat mir kürzlich Tochter Nr. 2 erzählt, wie Tochter Nr. 1 (die mit dem Spring) damit umgeht, wenn ihr Spring bedrängt/genötigt wird (das ist nämlich aus ihrer Sicht der erste wichtige Unterschied: Nicht sie als Person wird genötigt, sondern der Spring. Das hält es psychisch schon mal ein Stück weg).

Und dann erhebt sie sich moralisch über den anderen. Sie nennt ihn "Hase" und bemitleidet ihn (laut sprechend, lt. Tochter Nr. 2):
"Ach Hase, ja, ich sehe es, Dein Mittelfinger ist gebrochen. Oh, das muss wehtun. So ein schmerzverzerrtes Gesicht. Hast Du nicht gut aufgepasst auf Deinen Finger? Tja, wer nicht auf Mama Hase hören will, muss fühlen! Jetzt aber schnell ins Krankenhaus!"
oder
"Hase, ja, komm in meinen Kofferraum. Hast wohl kein eigenes Häschen? Ja, ich glaube sogar, ich kann mir vorstellen warum nicht. Aber ich bin teuer, das weißt Du, gell?"
oder
"Hase, ich weiß, dass Du Dir bei mir gerne eine Scheibe abschneiden möchtest - aber doch nicht meine hintere linke Ecke, die ist doch nur aus Blech! Kleiner, dummer Hase..."
usw.

Diese Umdeutung der tatsächlichen Machtverhältnisse ist psychisch sicher entlastend, das kann ich mir gut vorstellen. Der andere tobt, und bekommt nur Mitleid. Gibt, denke ich, für den "Mitleidgebenden" das gute Gefühl der guten Tat, auch wenn es hier natürlich nur Hohn und Spott ist, und der andere es ja auch gar nicht mitbekommt. Ist ja auch nicht wichtig, ist ja nur, um selber damit besser klarzukommen...

 

[Stefan56]

Ich sehe das so (als ehemaliger BMW Fahrer):
Die Jungs und Mädels, die es eilig haben beim Autofahren sind alle in der falschen Richtung unterwegs und wissen nicht, wie und wo sie drehen sollen. Entspannt sind die auch nicht. Klar macht auch Geschwindigkeit Spaß aber wie sagt Einstein so treffend: Energie = Masse * Geschwindigkeit zum Quadrat
Wer nur deshalb lebt, weil er/sie ein schnelles, potentes Auto fährt tut mir leid.
Alles über 200 PS braucht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h und gehört in den Bereich der Nutzfahrzeuge.

Die Realität sieht allerdings anders aus in unserer Spaßgesellschaft - leider.

 

[trumpfi]

Beim normalen Fahren kann ich bei uns keinerlei „Nötigung“ oder „Abdrängen“ feststellen welches mit dem Auto zu tun hätte, man sieht es dem Spring ja nicht an, dass es ein Elektro ist. Das E Kennzeichen sieht man beim fahren ja kaum.
Denke es hängt eher daran, dass die generelle Verrohung, bzw das „Ich-Menschentum“ immer mehr zu nimmt. Und speziell auf der Straße kann man das halt gut ausleben, die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden ist gering und wenn sind die Strafen lächerlich.

Ist der Grund warum ich zB nur noch sehr ungern Autobahn fahre. Hat aber Meinung nach nichts mit dem Auto ansich zu tun, sondern eher etwas mit der Fahrweise. Ich fahre von der Arbeit aus ja sehr oft auch wechselnde Kundenfahrzeuge mit denen ich dann natürlich sehr genau und ordentlich fahre und ich merke da keinen Unterschied von Fahrzeug zu Fahrzeug. Fährt man ordentlich und hält sich an die Geschwindigkeiten, dann kann man meist die Minuten zählen bis der Erste schieben will oder unangemessen überholt. Tempolimit und Überholverbot werden doch eigentlich nur noch als Empfehlung angesehen.

Meist sind die Autos dann entweder auf die Firma oder Oma zugelassen, sprich wenn wirklich mal ein Bußgeld oder eine Anzeige wegen Nötigung kommt kann meist nicht festgestellt werden wer tatsächlich gefahren ist sondern es kommt maximal ein Bußgeld dabei raus. Aber die Wahrscheinlichkeit auf der Landstraße geblitzt oder wegen Überholverbot erwischt zu werden ist zumindest bei uns gleich null.

Das man mit einem kleineren Auto teilweise nicht für voll genommen wird ist ja auch schon immer so. Wenn ich dran denke wie oft mir früher mit meinem kleinen Peugeot 205 GTI damals die Vorfahrt genommen wurde und wie oft es hierdurch fast geknallt hätte, hat einfach keiner damit gerechnet, dass der Kleine so zügig ist.

 

[bruder-maert]

Ich bin lange Zeit mit LEMs (TWIKE) unterwegs gewesen und auch mit Kleinwagen in der Größenordung Spring (AX electrique/TWINGO) die allesamt nicht schneller konnten als grob 90 km/h.
Meißt ist man (wegen chronischem Kapazitätsmangel "dank" der damals gängigen Batteriechemie - Blei oder NiCd) aber langsamer gefahren. Oft war die Entscheidung auf der Bundesstraße Mitschwimmen und dafür vor dem Ziel an einer (damals oft erbettelten) Steckdose zu stranden oder eben die Energie so einzuteilen dass es gerade reicht. Bei den TWIKEs konnte ich immer noch aussteigen und schieben;-)

Die "Dreiräder" haben früher bei Vielen einen gewissen Sympathiefaktor genossen, gab viele nette Gespräche beim Parken/Laden. Auf der Straße war man aber meißt "Freiwild - zum Abschuss freigegeben".
Deswegen musste man sich als echter Verkehrsteilnehmer behaupten, also fahren in der Mitte der Spur.
Zumindest solange Gegenverkehr da ist, bei reduziertem Tempo und Möglichkeit zum Überholen ist man an Richtung rechter Rand mit Blinker rüber- so wie es damals die Bauern mit dem Traktor gemacht haben.

Die in über zwei Jahrzehnten erlebten Missachtungen/Regelvertsöße/Abdrängungen/Fastunfälle kann ich
nicht beziffern und will ich hier nicht anfangen zu schildern. Es bleiben nur einige gravierende Situationen übrig die jeweils zum Verlust des Fahrzeugs geführt haben...

Bin letzt eine Zeit lang einem Spring hinterhergefahen und musste unwillkürlich an die Zeit denken als wir bei Treffen Gruppenaussfahrten gemacht haben. Da fand man sich in der Schlange dann hinter einem CityEL ein und das war nochmal zwei handbreit schmäler als das eigene Kistchen. Die waren Anfangs für 38 km/h entworfen und mit einigen Änderungen gabs dann auch Zulassungen über 50 km/h, sogar Autobahn/Schnellstraßenfähig waren dann manche. Wohl hat man sich da aber nicht wirklich gefühlt.
Falls es unumgänglich war half dann nur der Vorsatz - ja nicht in den Rückspiegel zu schauen!

 

[Zerberus]

"Hass" wie im ersten Post erwähnt hab ich überhaupt noch nie erlebt mit dem Spring.
Meistens eher Interesse über Reichweite, Kosten, etc.. Den Blicken nach zu urteilen sorge ich manchmal wohl auch für Belustigung, weil ich (recht kräftiger Kerl ~190cm) mich in so ne Büchse "zwänge". Das jetzt nur davon gesprochen, wenn man irgendwo damit aufkreuzt.

Das man aber mit Klein(st)wagen (nicht exklusiv dem Spring) auf der Straße aber deutlich öfter geschnitten, bedrängt, gefährlich überholt, etc. wird ist mir auch schon aufgefallen. Gediegene Fahrweise scheint für manche ein Zeichen der Schwäche zu sein. Die Fastunfälle habe ich schon aufgehört zu zählen, daher fahre ich schon länger mit Kamera.
Die eigene Erfahrung und die meines Umfelds, zeigte mir, dass 99,9% der Unfallgegner die wegen irgendeiner dummen Leichtsinnigkeit/gekränktem Ego/etc. schuldhaft einen Unfall verursachen, versuchen werden bei Polizei & Versicherung durch Falschdarstellungen und blankes Lügen die Schuld abzustreiten.

 

[Matthias1965]

Moin,
Die Aggressivität hängt m.E. weniger mit dem auf 'E' endendem Kennzeichen zusammen, eher mit der nicht vorhanden Größe des Fahrzeugs. Da wird man von riesen SUV's ( die u.a. auch ein auf 'E' endendes Kennzeichen haben), abgedrängt, ausgebremst, überholt nur des Überholen wegen, die Vorfahrt genommen usw., so dass es oftmals den Eindruck der Nötigung erweckt.
Aber Spaß machen die Ampelsprints! Die entgleisten Gesichter der Fahrenden der 'dicken Karren' sind einfach herrlich.
Mit der Anschaffung des Springs hat bei mir auch eine Dashcam Einzug gehalten - nicht ohne Grund!

Das Verhalten anderer am Verkehr teilnehmenden gegenüber Kleinstfahrzeugen belegt doch, dass es noch einiges an Umdenken in unserer Gesellschaft erfordert. Zählt doch nur Größe? Haben große Fahrzeuge größere Rechte???
Ich habe noch mehr Fahrzeuge auf dem Hof, auch größere. Aber für die Stadt brauche ich nicht mehr Auto. Und ein kleines Auto braucht nur einen kleinen Akku und nur ein Bruchteil an Energie wie die riesen 'Geländewagen für die Stadt'.
Trotz allem genieße ich jeden km mit dem Spring, der an der eigenen PV-Anlage für nass aufgetankt wird. Da habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal 'voll reinlatsche' und die 65PS mit einer Tonne Fahrzeuggewicht aktiviere.

 

[Fahrer]

Ich finde es hier interessant wie viele den Spring als 2. oder 3. Fahrzeug haben. Fast würde eine Umfrage nötig wer den Spring als einziges Fahrzeug hat. Aber der Erkenntnisgewinn wäre wohl sinnlos. Leider muß ich gestehen, daß hier auch noch andere Fahrzeuge rumstehen. Den Anhänger darf der Spring nicht ziehen aber er durfte auf dem Anhänger zu uns kommen. Irgendwie hatte ich ihm die Strecke damals nicht zugetraut. Das hat sich gravierend geändert!

 

[Gurke]

die Umfrage gibts so ähnlich hier:

Wer fährt einen Spring ?

Wie es aussieht, dürfen wir noch etwas auf unserer Springs warten..... puh.... Also lass uns die Zeit gut nutzen..... Was haltet ihr davon, eine Erhebung zu machen, zum Thema : Springianer-innen, sind wir.... Weiblich, männlich, ca. Altersgruppe, Beruf, Hobbys.... ist der Spring unser...

www.springforum.de

 

[bruder-maert]

Die eigene Erfahrung und die meines Umfelds, zeigte mir, dass 99,9% der Unfallgegner die wegen irgendeiner dummen Leichtsinnigkeit/gekränktem Ego/etc. schuldhaft einen Unfall verursachen, versuchen werden bei Polizei & Versicherung durch Falschdarstellungen und blankes Lügen die Schuld abzustreiten.

Tja, auf die Art lässt man seine Fahrzeuge, zumindest in dem Fall nicht seine Knochen:

Leider keine Kamera an Bord gehabt, der Bus fuhr mitten in der Straße, ist gut zu erkennen.
Hat mich einfach abgeschossen so dass ich mich in verkehrter Richtung am Straßenrand wiederfand.
Bis mich die Sanis noch ziemlich geschockt entlassen haben war der Fall schon "geklärt".
Und zwar mit dem Sachbearbeiter der Verkehrsbetriebe (der war der Erste an der Unfallstelle - vom Busfahrer per Betriebsfunk bestellt) und der Polizei. Ich "durfte" mir dann das Protokollierte anhören und abnicken. Ich war fertig und es war kalt - Das "Verhör" fand so statt dass ich am Straßrenrand stand und mir das Blaulicht in die Augen stach während die Beamten im beheizten Fahrzeug saßen...

 

[Gurke]

Ich hoffe es geht dir ansonsten gut. Ich denke nicht dass das Absicht war, also keine Hass Attacke, sondern eher dass du warum auch immer übersehen wurdest. nicht schön.

 

[Lodgy]

Polizei klärt wohl nicht die Schuldfrage.. aber tendenziös können sie sehr wohl ein Protokoll verfassen..
Mir hat damals eindeutig eine Dame die Vorfahrt genommen.
Ging sogar mit der Hacke voll in die Eisen.
Bremsspur war klar ersichtlich..
Ich knallte mit Mopedhelm gegen ihre Van-Frontscheibe/..
Moped=Schrott. Polizeibeamter: „Ach Frau so und so, ihren Mann kennen wir ja vom TÜV
.. und du junger Mopedfahrer(er meinte mich), ist denn das überhaupt ihre Bremsspur? Früher gab es ja hier mal eine *andere* Vorfahrtregelung“
In der Zeitung stand dann, aus der Region:
„Mopedfahrer schaffte es nicht rechtzeitig zu bremsen.“
Kein Wort darüber, dass sie mir die Vorfahrt nahm..
Ich war so eingeschüchtert, dass ich nicht mal zum Arzt ging(Schock & geprellter Bremsfuß)
Mein Nachbar, Polizeibeamter riet mir eindringlich noch zum Doc zu gehen.. „Soll ich dir nachträglich vor’s Schienenbein treten !?!“
Ich hörte natürlich nicht darauf..
Die Namen der „lieben“ Kollegen notierte er sich.. „das würde noch intern geklärt werden..“
Auf sämtlichen Schäden blieb ich sitzen
Von einem möglichen internen Disziplinarverfahren, hab ich nie was gehört.
Ich machte bald den Autoführerschein und Gras wuchs über die Sache.
Heute stände mir bei völliger Unschuld:
Schmerzensgeld & mind. ne E-Harley als Wiedergutmachung zu

PS: Da könn(t)en in einem, schon mal legitime Hassgefühle hochkommen, wenn Ungerechtigkeiten einen persönlich (be)-treffen..

 

[Martin Adler]

Lösungsansätze gesucht!

Das eine oder andere Mal bin ich schon zitternd vor Schreck stehen geblieben. Das ist mir aber unabhängig vom Typ des Fahrzeugs, das ich gerade fuhr, immer wieder passiert. Auf Hass hätte ich das nie zurückgeführt, obwohl es das vielleicht sogar war.

Es heißt immer "ICH rege mich über ... auf.". Das bedeutet, dass ICH der aktive Teil in diesem Prozess bin. Das wiederum heißt, dass ICH entscheiden kann, ob und wie ich es tue, nämlich mich aufregen.

Wenngleich es mir nicht immer gelungen ist, habe ich es doch oft geschafft. Deshalb komme ich auch auf die Idee zu schreiben, dass mir beim Autofahren (die letzten Fahrzeuge waren 3*Citroen C1, 1*Spring, 1*Renault Twizy) noch kein Hass begegnet ist. Vielleicht ist das auch eine Portion Naivität.

Der Lösungsansatz ist also, statt Hass, Mobbingversuch und was auch immer, Schusseligkeit, falsche Einschätzung der Situation und, und, und zu unterstellen. Das hat mir selber geholfen und das hat einigen der von mir betreuten Menschen geholfen.

Gerade fällt mir noch ein nettes Beispiel aus dem täglichen Leben ein. Neulich schnauzt mich einer im Supermarkt an, dass ich mich vorgedrängelt hätte. Dabei war das nur mein Versehen und kein Grund zum Anschnauzen. Hätte also der Anschnauzer vor dem Anschnauzen unterstellt, dass das nur meine Schusseligkeit war, hätten wir beide ein prima Einkaufserlebnis haben können. Es kommt also ganz oft darauf an, was wir unterstellen (beweisen können wir's eh nicht).

 

[Lodgy]

Das eine oder andere Mal bin ich schon zitternd vor Schreck stehen geblieben. Das ist mir aber unabhängig vom Typ des Fahrzeugs, das ich gerade fuhr, immer wieder passiert. Auf Hass hätte ich das nie zurückgeführt, obwohl es das vielleicht sogar war.

Es heißt immer "ICH rege mich über ... auf.". Das bedeutet, dass ICH der aktive Teil in diesem Prozess bin. Das wiederum heißt, dass ICH entscheiden kann, ob und wie ich es tue, nämlich mich aufregen.

Wenngleich es mir nicht immer gelungen ist, habe ich es doch oft geschafft. Deshalb komme ich auch auf die Idee zu schreiben, dass mir beim Autofahren (die letzten Fahrzeuge waren 3*Citroen C1, 1*Spring, 1*Renault Twizy) noch kein Hass begegnet ist. Vielleicht ist das auch eine Portion Naivität.

Der Lösungsansatz ist also, statt Hass, Mobbingversuch und was auch immer, Schusseligkeit, falsche Einschätzung der Situation und, und, und zu unterstellen. Das hat mir selber geholfen und das hat einigen der von mir betreuten Menschen geholfen.

Gerade fällt mir noch ein nettes Beispiel aus dem täglichen Leben ein. Neulich schnauzt mich einer im Supermarkt an, dass ich mich vorgedrängelt hätte. Dabei war das nur mein Versehen und kein Grund zum Anschnauzen. Hätte also der Anschnauzer vor dem Anschnauzen unterstellt, dass das nur meine Schusseligkeit war, hätten wir beide ein prima Einkaufserlebnis haben können. Es kommt also ganz oft darauf an, was wir unterstellen (beweisen können wir's eh nicht).

Sorry, ich muss mich hier mal vordrängeln, weil ich so schusselig bin

..muss ich mir merken

 

[bruder-maert]

Ich hoffe es geht dir ansonsten gut. Ich denke nicht dass das Absicht war, also keine Hass Attacke, sondern eher dass du warum auch immer übersehen wurdest. nicht schön.

Ja, danke zumindest damals (ist in 2018 passiert) gabs keine großen Blesuren, womit die Theorie der Sicherheitsarchitektur des Leichtmobils bestätigt wurde. Verhält sich dank des niedrigen Gewichts so wie der Tischtennisball zum Schläger, das Fahrzeug hat einen Aluspaceframe.

Und ja, das war kein Anschlag auf die bösen Stromer, eher schon die (leider beim hießigen ÖPNV) normale Nichtachtung des übrigen Verkehrs. Egal mit was ich da gefahren wäre - die haben immer Vorfahrt.
Hatte es darauf bezogen:

Die eigene Erfahrung und die meines Umfelds, zeigte mir, dass 99,9% der Unfallgegner die wegen irgendeiner dummen Leichtsinnigkeit/gekränktem Ego/etc. schuldhaft einen Unfall verursachen, versuchen werden bei Polizei & Versicherung durch Falschdarstellungen und blankes Lügen die Schuld abzustreiten.

Und wie man mit einem kleinen Auto eher als nicht als gleichberechtiger Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und akzeptiert wird konnte man dann auch in der Tagespresse nachlesen.
"Dank der professionellen Reaktion des Linienbusfahres (keine - ist stur weiter gefahren) wurde keiner der Fahrgäste verletzt". Dass er mir die Vorfahrt genommen und fast überollt hat - geschenkt...

 

[Martin Adler]

eher schon die (leider beim hießigen ÖPNV) normale Nichtachtung des übrigen Verkehrs. Egal mit was ich da gefahren wäre - die haben immer Vorfahrt.

Leider habe ich den selben Eindruck. Allerdings: wir leben in einer Stadt mit 7.000 Einwohnern; da relativiert sich nach meinem Gefühl der Stress für die Busfahrer.

Insgesamt scheint hier der Stress für das "fahrende Volk" größer zu sein. Als wir 2016 von Stuttgart hierher umgezogen sind, waren die Versicherungsprämien (gleiches Auto, gleiche Versicherung, gleicher Vertrag) fast doppelt so hoch.