Naja der Artikel ist schon teilweise Unsinn bzw es werden wieder uralt Nachrichten (Hackfleischattake, vor wieviel Jahren war das?) wieder aufgewärmt und es wird auch nicht differenziert. Die meisten abgefackelten oder beschädigten Fahrzeuge werden sicher nicht beschädigt weil es E-Autos sind, sondern weil es übertrieben fette Karren (EQS, Q5 Etron, Model X usw werden ja immer mehr) sind, die sich einen grünen Anstrich durch den E-Antrieb geben und dann aber soviel Strom verbrauchen wie drei oder vier Springs. Von den benötigten Ressourcen für den Bau mal ganz abgesehen. Da spielen ganz viel Neid, Vorurteile und festgefahrenes Positionsdenken eine Rolle.
Aber ich hatte es in einem anderen Beitrag schon geschrieben, dass ich bei uns in der Region bzw im ganzen Osten immer mehr eine eher feindselige Grundstimmung gegenüber E-Autos feststellen muß. Die "Wutbürger" projizieren ihre Verdrossenheit gegenüber der Politik, die immer mehr angeblich ökologisch (zB Windräder in Urlaubsregionen, Wärmepumpen oder Fernwärme) oder moralisch (Russland Embargos egal wieviel es uns selbst schadet) notwendige Änderungen durchdrücken will auf die greif und sichtbaren E-Autos.
Statt einfach weiterhin die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Leute von alleine umdenken wird Druck erzeugt der irgendwo abgelassen werden muß. Da kommt für manchen, der gerade eben knapp zwei Euro für den Liter Super oder über 1,10€ für Heizöl gezahlt hat ein herrenlos ladendes hilfloses E-Auto halt gerade recht. Finde ich zwar auch inakzeptabel, aber unsere Gesellschaft verroht ja ohnehin..
Wir wurden bei Berlin auch schon spät Abends beim Laden an einer Shell Tanke in einem Industriegebiet von den angesoffenen Chemiearbeitern die dort offensichtlich ihr Feierabendbier nach der Spätschicht trinken (nichts gegen ein Feierabend Bier !, ist nur eine Feststellung - keine Wertung), dumm von der Seite angemacht. Es kamen die typischen - falschen - Argumente, dass wir die Umweltsäue sind, gepaart mit einigen Beleidigungen usw.. nach etwa 3-4 Minuten ohne Reaktion von uns war zwar Ruhe, macht halt keinen Spaß wenn der gegenüber sich nicht darauf einlässt, war trotzdem nicht schön und hat uns dazu verleitet dort nur soviel zu laden wie nötig um zur nächsten Ladesäule zu kommen, leider war da aber der Akku schon zu heiß und wir hatten nur noch 11kW Ladeleistung, so dass wir trotzdem gut 30 Minuten laden mussten.
Ich denke, dass es sehr auf die Region und selbst da nochmal auf das genaue Umfeld ankommt. Hier im Osten sind eben sehr viele aufs Pendeln angewiesen und sind von den steigenden Benzinpreisen besonders betroffen. Sehr viele fahren deshalb auch ältere Diesel und können sich ein neues Auto gar nicht leisten. Ebenso wohnen viele in Miete (meist auch in Wohnblöcken) und hätten zuhause gar keine Lademöglichkeit für ein E-Auto. Schnelladesäulen sind auch noch recht dünn gesät, bzw existieren hier im Landkreis quasi überhaupt nicht. Im Umkreis von 20km gibt es erst seit etwa 4 Wochen zwei 50kW CCS Lader an der Volksbank vorher war die erste CCS Ladesäule 25km in die eine Richtung entfernt, dort gab es aber dann auch gleich in 4km Umkreis 10 CCS Ladesäulen. IN die Andere Richtung gibt es für 40km keine einzige CCS. Lidl, Aldi und Kaufland haben hier ebenso noch keine Ladesäulen. Alles Argumente die gegen ein E-Auto sprechen.
In unserer Straße bzw hier im Dorf sieht es ganz anders aus. Alles Eigentum und fast nur Einfamilienhäuser. In jeder Straße gibt es mind. ein E-Auto oder Plug-In-Hybrid und in quasi jedem Haus gibt es eine 16A Starkstromdose und in jedem Dritten hängt schon eine Wallbox (wurde ja gefördert) auch wenn noch gar kein E-Auto geplant ist. Die Stimmung ist offen und freundlich.