Bei mir hat sich so einiges an Karten angesammelt:
Das geht so nach dem Motto "haben ist besser als brauchen". Wenn man irgendwo stromlos in der Walachei steht, ist der Preis zweitrangig - Hauptsache, man kriegt Nachschub und dann nimmt man von den vorhandenen Karten die günstigste.
Alle Karten gab es für lau. Regulär kosten die so um die 6 bis 10€, aber es gibt immer mal wieder Sonderaktionen, wo die kostenfrei ausgegeben werden.
Die universellste ist wohl Ewe Go, 52ct Einheitspreis für AC/DC an eigenen Säulen, an Fremdsäulen 62ct. Keine Blockiergebühren, auch nicht an Fremdsäulen. Am günstigsten habe ich bisher mit der Octopus Karte geladen, selbst an ÖVAG-Säulen günstiger als mit deren hauseigener App.
Als letzte war die EnBW dazu gekommen, die gab es im Mai für 0€. Dabei habe ich eine tolle Entdeckung gemacht:
Der Spring kann Plug and Charge!
Bei Bestellung der Karte (die nach einer Woche kam) hatte ich mich gleichzeitig für Plug&Charge registriert und das sofort an der nächsten EnBW Station aktiviert.
Leute das ist die Zukunft! Mit 58ct ohne Abo preislich nicht der Brüller, aber die bequemste Art zu laden.
Den Ladevorgang konventionell mit Karte oder App zu starten kostet oft nämlich auch richtig Zeit. Da brauch man manchmal drei Anläufe, bis die Säule sich bequemt, endlich Strom rauszurücken. Im Sommer pratzelt einem die Sonne in den Nacken, auf dem Display ist kaum was zu erkennen und im Winter peitscht einem der Schneeregen ins Kreuz. Nicht so bei Plug&Charge: An die Säule ranfahren, Klappe auf, Stecker rein, Spring abschließen, einkaufen oder Kaffee trinken gehen. Nach der Rückkehr per Knopfdruck den Ladevorgang beenden, Stecker zurück in die Säule, Klappe zu, Spring aufschließen und losfahren.
Selbst der Bezahlvorgang an der Tanke dauert länger. Nicht nur dass man sich schon beim Tanken die Lunge mit stinkigen Benzin- und Dieseldüften vollgesogen hat, man läuft auf dem Weg zur Kasse auch noch an Unmengen Süssigkeiten, RedBull, Kippen und anderen Giften vorbei.
Verbindet man Plug&Charge mit dem Wocheneinkauf, kostet das Laden keine Zeit extra, denn parken muss man sowieso. Dann halt nicht möglichst nahe am Eingang, sondern eben an der Säule.
Neulich habe ich den Spring beim Abholen eines Pakets vom Amazon Docker angestöpselt. In 10 Minuten hat er sich 13% Ladung reingezogen. Hochgerechnet auf 20% zu 80% hätte das 45 Minuten gedauert. Da es hier Rewe, Lidl, Elektromarkt, DM, Bäcker, Postfiliale, Friseur und Apotheke direkt an der Säule gibt, hat man also immer Grund, eine Dreiviertelstunde Zeit zu verbrennen.
Die 58ct sind natürlich nichts für den Alltag, aber wenn ich auf dem Weg nach Hause noch ein paar Funken Strom brauche und keinen Nerv habe, App oder Karte rauszupuhlen, sind mir die Bequemlichkeit die 58ct wert.
Wenn jetzt noch etwas an der Preisschraube nach unten gedreht und das Laden mit Einkauf, Kino- oder Friseurbesuch verbunden wird, gibt es für Diesel-Dieter kein Argument mehr, über Zeitverschwendung an der Ladesäule zu motzen.
Neben den sechs abgebildeten Karten habe ich noch die Apps (schon genutzt) von Tesla, ÖVAG und TEAG auf dem Smartphone, zusätzlich (aber noch nie genutzt) Apps von Fastned, Virta und Northe. Lidl/Kaufland ist auch auf dem Handy und wird öfter gebraucht, bei Aldi wird nur adhoc per Bank- oder Kreditkarte geladen, weil so am günstigsten.