Schluss mit Klong und Traktormodus (Knallen und Ruckeln) - dafür Bremse spielt verrückt

Woran merkst du das?
Als ich bei einem Stop den Motorlüfter hörte, habe ich anschließend ein paar Probestopps gemacht und bin nach vorne gesprintet. Immer war der Lüfter an. Ich hatte da keine Lüftung und keine Klimaanlage an. Wenn CCS Ladung startete schaltete sich der Lüfter aus.
 
Kannst doch wählen - nimm das Update, dann hast du "nur" noch Meldung "Bremssystem prüfen"!

SM aus...
 
Hi!

Ok, ich denke ich habe eine (Bastel-)Lösung für "Bremssystem prüfen".
Achtung, lang.

Vorwort:
Ich hab mir mal pseudonym einen Zweitaccount gemacht, wegen Garantiethema und weil mir zu viel Panik wegen "Bremse ganz schlimm" hier ist am Threadanfang ...

Bei uns sind z.B. 4 Wochen Werkstatt einfach nicht darstellbar... auch wenn das Basteln jetzt aufwändiger war als geplant (insb. der Sprung von Stufe 2 zu Stufe 3, siehe unten) - irgendwann geht es ums Prinzip.

Disclaimer: jeder ist für sein Handeln alleine selbst voll verantwortlich. Das gilt für Arbeiten an KFZ-Bremse (und diese im Notfall mit dem Pedal "aufpumpen" können wie ganz früher) genauso wie für Hauselektrik (besonders ohne FI) und dergleichen mehr.
Ich bin für nichts verantwortlich ich möchte es als Ideen streuen an "Profis" verstanden wissen.
(Idiotensichere Laien-Anleitung bewusst nicht.)
Bilder sind ganz unten mit einiger Beschreibung drin.

Aufwand: mittel, paar Kenntnisse erforderlich. Wir arbeiten "um das Problem drumrum".
Eine andere neue Software flashen wäre sicher besser - kann ich aber nicht, gibt es nichts etc.
Die Betroffenen wissen das ja.

Der Reihe nach.
Also, wir sind auch betroffen. 45PS'ler, Klonk Update, nun der "Bremssystem prüfen".
Tricks wie "Vorglühen" (also Schlüssel länger auf Stellung 1) helfen bei uns nicht (dafür hilft was unten bei "Notlösung" steht).

Beobachtungen: wir haben noch einen 65PS'ler in der Bekanntschaft ohne die Probleme. Mit den Hinweisen aus dem Thread aus 2022 (siehe am Anfang...) mal die Ohren nach der Unterdruck-Pumpe unter dem Bremskraftverstärker gespitzt: läuft dort viel öfter, insb. läuft sie VOR.
Die damalige Diagnose scheint also richtig: die neue Software steuert die Pumpe zu spät / zu selten an.

Auch bekannt: nach der ersten Fahrt früh ist den Rest des Tages Ruhe. Weil der Bremskraftverstärker den Druck viele Stunden hält. Z.B. 12h.
Bei manchen wird das Rückschlagventil so gut sein (Streuung), dass es sogar 48h den Druck hält. Deshalb hilft mMn. bei manchen Leuten die Teiletauscherei "zufällig".
Dieses Wissen habe ich aus "markenübergreifender" Recherche zu Bremskraftverstärkern, insb. das Thema "aus Lärmschutzgründen morgens ohne Motor aus der Einfahrt rollen" fördert viel zu Tage wie lange der Druck hält / wie oft man noch (Komfort)Bremsen kann ohne Motor oder wie man das Rückschlagventil tauscht. Das ist hier aber nur informatorisch.

0. Notlösung (kein Umbau):
Vor dem Frühstück das Auto kurz anmachen (ohne Pedal treten, nicht einsteigen, nur ins Auto reinlehnen, zack zack). Dann 10 Minuten frühstücken gehen, wieder raus, normal starten, Fehler weg für Rest des Tages.

Bitte prüfen ob das bei euch auch so ist - sonst ist das Lesen der weiteren Ausführungen nicht sinnstiftend.

1. Der Test
Auto muss 24h gestanden haben, nicht Anlassen.
Frunk raus, Stecker Unterdruck-Pumpe ab (lässt sich nach vorn abnehmen, dann mit Schlitzschraubendreher in Spalt oben und HOCH-zu drücken, dann geht es ganz leicht auf - Taschenlämpchen nutzen).
(Wenn es schwer geht habt ihr im Spalt fälschlich runter-zu gedrückt.)

Nun mit 2 Drähten die 12V von Hilfsbatterie + Masse nutzen um die Pumpe 5-10 Sekunden laufen zu lassen.
Stecker wieder zusammen stecken.
Auto anlassen. Fehler kommt nicht.

Bitte prüfen ob das bei euch auch so ist - sonst ist das Lesen der weiteren Ausführungen nicht sinnstiftend.

Stecker siehe Fotos.

2. Knopflösung (einfach)
Man muss an den Pluspol der Pumpe ran. Masse ist dauerhaft verbunden. Klassisch wäre Stromdieb. Ich entschied mich, von unten versteckt ein 2mm-Loch in den fetten Stecker zu bohren für ein drittes Kabel (klemmt dann neben der Plusklemme im Stecker).
(Gebohrt wird natürlich von innen nach außen.) Jeder wie er mag. Wollte es "versteckt" haben.
Durchgeführt habe ich das Kabel durch den Gummi von den Seilzügen (Motorhaube/Ladeluke) weil der so schön in der Nähe ist, siehe Bilder.

Ein zweites Kabel kreativ an Dauerplus Kl. 30, mit Sicherung davor bitte (hab 10A genommen).
Im Hauptsicherungskasten lässt sich Dauerplus sehr leicht abgreifen, insb. für Testzwecke. Ich habs dann aber dem Innenraumsicherungskasten entnommen, weil man ja den Knopp eh gerne unterm Lenkrad und nicht unter der Motorhaube hätte. Man könnte aber auch 2 Kabel nach innen ziehen. Jeder wie er mag, je nach Aufwand.
Der Knopf (Taster, verbindend) bitte mit hinreichender Schaltleistung z.B. 10A.

Vor jedem ersten Anlassen des Tages wird (ohne Pedal und alles) der Knopp 5-10 Sekunden gedrückt, Pumpe surrt. Dann normal Anlassen. Fehler kommt nicht. Fertig.

Bevor man Lösung 3 angeht, sollte Lösung 2 zuverlässig funktionieren für 1-2 Wochen.

3. Türlösung (schwieriger, aber Nutzung wird idiotensicher)
Ausgehend von 2. nutzen wir den Türkontakt um die Pumpe vorlaufen zu lassen.

Genutzt wird ein KFZ Kleinrelais, anstelle des (oder "parallel" zu) bisherigen Klingelknopp (man kann ihn mit drinlassen).

Der Türkontakt ist ein klassischer Masseschalter m. 1mm Blech auf Ring. Tür auf = Schalter geschlossen.
Mit Torx kann man ihn rausschrauben. Wenn man die Türdichtung hoch macht und das Plastik innen wegdrückt (2 Rastnasen raus), dann kommt man auch ganz gut von hinten an den Türkontaktschalter.
Der ist mit einem normalen Flachstecker ausgestattet. Ich habe mir eine Flachstecker-Weiche gebastelt und mit 2 Schottkys in dieser Weiche wollte ich von Anfang an ausschließen, dass sich Auto und neue Schaltung beeinflussen. Im Nachhinein reicht wahrscheinlich 1 Schottky die auch in der Bastel-Schaltung sein könnte (so könnte man mit einem "Stromdieb" am Türkontaktschalter arbeiten).
Siehe entspr. Bild.
Ganz ohne Diode gehts (geprüft) nicht, Tür öffnen/schließen verträgt sich, aber zusperren "spinnt" dann und zieht unsere Schaltung leer.

Das zusätzliche Kabel habe ich unten in der Türdichtung zw. Gummi und Kunststoff nach vorne verlegt. Man kann auch in Rahmen legen, dann vllt. doppelter Mantel. Dieses Kabel ist das einfachste von allen.

So, und jetzt soll das aber nicht die ganze Zeit laufen, wenn die Tür offen ist (man stelle sich vor: Putztag!), sondern nur kurz und auch nur bei der ersten Fahrt des Tages und auch nicht, wenn die Zündung an ist (und nochmal jemand die Tür aufmacht).

Was die "Bastelschaltung" angeht, ich habe hier einiges probiert, auch mit Tools simuliert.
Eine Schaltung mit Transistoren z.B. BC546 und kleinem Zeitglied (z.B. 470µF) und 1 Relais (FBR51ND12) "nach Lehrbuch" funktionierte nicht (flattert). Hauptgrund ist nicht der "langsame Anstieg" des Zeitgliedes (ein Relais hat eine "natürliche" Hysterese und mit kleiner Prüflast lief es einwandfrei), sondern dass die Unterdruckpumpe eine sehr hohe Last ist -> Spannung (auf unseren Kabeln...) bricht zu <11V ein. Schaltung schaltet ab. Spannung wieder 12,xV -> Schaltung schaltet wieder ein usw.
Auch mit einer Referenzspannung (z.B. 9V ZENER am Zeitglied) kriegte ich das Flattern nur auf ca. 1 Sekunde runter (und ZENER an der Spule selber geht ungut, Strom wird zu hoch).

Ich hatte dann eine funktionierende Lösung mit einem SchmittTrigger (CD4093 für 12V) auf Breadboard gemacht, die 4 ST-NAND des Chips kann man schön zu einem NOR mit dem Zündungsplus verwerten (statt nur ein NAND nutzen und wieder Transistor). Wen das interessiert, Schaltplan ist noch irgendwo. Aber das ist viel mehr Lötarbeit und ich habe die schlechte Erfahrung, dass Bastelelektronik im Kfz irgendwann versagt, deshalb entschied ich mich alles so einfach wie möglich zu halten, "stumpf ist Trumpf". Am besten keine Elektronik. Auf den Euro kommts nicht an.


Stumpf ist Trumpf: die Relaisspule hat z.B. 0,5W bei 240Ω. Okay, wenn die direkt das Zeitglied laden soll, dann brauchen wir große 22mF (also 22.000µF). Würde man in Serie nie so bauen, aber kurzer Check: 2,79€ und so groß wie eine Ü-Ei Kapsel. Nehmen wir das.
Damit ist es ca. 10 Sekunden "EIN". (Vielleicht reichen auch 10mF / knapp 5 Sekunden)
Das zweite Zeitglied ist mit 2MΩ parallel für 10-12h "AUS". Frühestens danach soll es "mal wieder" (beim Tür öffnen) laufen.
2MΩ sind noch handhabbar, Messgerät darf man aber nicht dauerhaft dranlassen (idR. nur 1MΩ) wenn man die Schaltung checken will. (Vielleicht will man auch nur mit 1MΩ 5-6h arbeiten.)
Ein optionaler "Löschknopf" mit 100Ω parallel sei für Tests empfohlen.
Bevor jemand "Schwingkreis" ruft: ich kenne die mH der Relaisspule nicht (ändert sich ja auch durch den beweglichen Kern), aber bei mir schwingt da nix.

Die Sache mit dem "Unterdrücken" bei Zündungsplus lösen wir mit einem zweiten Relais für 2-3 Euro, auf dem wir den Aus-Ausgang nutzen. (Das Relais 0,5W ist nicht die ganze Fahrt aktiv, nur wenn Zündung an + Tür auf).
Es geht auch mit Transistor, aber Elektronik vermeiden.


An die Spule der Relais gehört nach Lehrbuch stets noch eine umgedrehte Freilauf-Diode (am besten wieder Schottky). Am Elko kann man sicherheitshalber auch eine machen (Leckstrom beachten).
Wir reden somit von knapp 10 Bauteilen, das geht mit Lochraster, Steckwanne oder als Igel.

Beachtet, dass alles mind. 16V od. 25V ist und besser 105°C statt 85°C. Es ist ein KFZ und alles soll auch mit Alterung 15 Jahre halten.

Die geschlossene Tür nimmt der ganzen kleinen Hilfsschaltung die Masse(!). Damit es nie Strom von der 12V-Batterie zieht, während das Auto 6 Wo. steht. Auch kaputt/"durchgebrannt" kann es nicht ungeplant dauerschalten / Strom ziehen.
 

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Wer weiß was so ein Update wieder für Probleme nach sich zieht.
Moins, vor Ablauf der 3-Jahresspringgarantie(Nov-Dez 25), würde ich's riskieren.
Es spielt schon ne Rolle, ob man beim Wiederverkauf nur 500 - 1000 oder 3 - 3,5k € erhält.. dass merke ich gerade beim Versuch unseren heiß geliebten 7-sitzigen Lodgy mit AHK zu verk. bzw. in Zahlung zu geben..
Da blinkt nämlich gelegentlich ne Motorlampe.. und eine "Fachwerkstatt" sowie 2 Wald & Wiesenwerkstätten waren nicht in der Lage, den Fehler abzustellen und konzentrierten sich mehr auf's wilde Teiletauschen... (Kosten dafür bisher ca. 1,5k €)🤬
Inzwischen ist die Ursache eingegrenzter:
Zusammenspiel zw. Rußpartikelfilter & Kat auf Kurzstrecke.
Aber um das final abzustellen, wird's nochmal ca. 500€ kosten. Diesmal aber lieber an einen engagierteren Fehleraufspürer / "Hobbyschrauber" wie @InkognitoDepp(y)
Gut zu wissen, dass sich hier in positiver Uhrmachermanier Fehlersuch-Herausforderungen gestellt & abgestellt werden🙏
Daran müßten / sollten sich angehende Dacia-Renault Mechatroniker unbedingt ein Beispiel nehmen..
Videos erstellen, für die Nachwelt Schrauber - Wissen in Foren festhalten.
Hab schon gedacht mit InkognitoDepp ist Spring-zula auferstanden😂

Schöne Woche euch allen🌞

PS: Falls sich jemand vergrößern will, Kiddis oder Hunde bekommen hat und auf bestimmt zuverlässige Dacia - Renaulttechnik steht:
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Moins, vor Ablauf der 3-Jahresspringgarantie(Nov-Dez 25), würde ich's riskieren.
Es spielt schon ne Rolle, ob man beim Wiederverkauf nur 500 - 1000 oder 3 - 3,5k € erhält.. dass merke ich gerade beim Versuch unseren heiß geliebten 7-sitzigen Lodgy mit AHK zu verk. bzw. in Zahlung zu geben..
Da blinkt nämlich gelegentlich ne Motorlampe.. und eine "Fachwerkstatt" sowie 2 Wald & Wiesenwerkstätten waren nicht in der Lage, den Fehler abzustellen und konzentrierten sich mehr auf's wilde Teiletauschen... (Kosten dafür bisher ca. 1,5k €)🤬
Inzwischen ist die Ursache eingegrenzter:
Zusammenspiel zw. Rußpartikelfilter & Kat auf Kurzstrecke.

...ist mit Sicherheit der Partikelfilter, was sonst macht solche Spielchen...?
 
...ist mit Sicherheit der Partikelfilter, was sonst macht solche Spielchen...?
Das muss noch etwas mehr sein..
Weil wir hatten ihn komplett recyceln/reinigen lassen. Dann kam der Fehler kurze Zeit später wieder😫
Es sollte vermutlich mindestens noch ein Sensor beteiligt sein.. Sind im Lodgyforum fündig geworden und es betrifft so ziemlich viele Marken ab 200 k km🤷🏻‍♂️
 
Das muss noch etwas mehr sein..
Weil wir hatten ihn komplett recyceln/reinigen lassen. Dann kam der Fehler kurze Zeit später wieder😫
Es sollte vermutlich mindestens noch ein Sensor beteiligt sein.. Sind im Lodgyforum fündig geworden und es betrifft so ziemlich viele Marken ab 200 k km🤷🏻‍♂️

Lambda Sonde...
 
Ich muss mal die Rechnungen heraussuchen.. eine sogenannte Dacia-Renault „Fachwerkstatt“ hat u.a. nen Luftmengenmesser ausgetauscht.. danach ein Steuergerät vermutet.. natürlich mit Wechselprognose von >2k €🤬🫣
 
Noch ein Grund keinen Verbrenner mehr zu wollen und schon zweimal keinen Neuen. Den ganzen Ärger den man mit den Abgassystemen hat sollte man sich sparen. Aber das ist oft leichter gesagt als getan, denn der Goldesel verirrt sich doch öfter.
 
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