Lange Reisen mit dem Spring möglich? Ein Erfahrungsbericht.

Springtreffen am Samstag, den 22.06.2024

Es ist endlich so weit. Die Anmeldung für das diesjährige Springtreffen am Samstag, den 22.06.2024 hat begonnen.

--> Hier geht es zur Anmeldung! <--

-dP-

eDacia-Angesehener
Ort
NDS LK Hildesheim
Version
Comfort+
Motor
45 PS (33 kW)
Baujahr
2021
Details
CCS
Ist echt so eine Sache. Im Grunde sollte 90km/h-Fahren überhaupt kein Thema sein. Ich habe nen 80er Hänger und anfangs (falls das jemand liest: heute natürlich immer noch) auch nur 80km/h gefahren (für die, die mitlesen: also konstant 80km/h, auf keinen Fall drunter).

Das ist aber schon sehr krass. Warum? Weil, m.E. fahren LKW im Schnitt deutlich schneller als eigentlich zulässig (falls jemand mitliest: selbst wenn ich 90km/h oder um die 100km/h gefahren wäre, hätte das kaum einen Unterschied gemacht). Meine persönliche Wahrnehmung: nur etwa 5%, wenn überhaupt halten sich an die Geschwindigkeitsregeln. In den Alpen brauchte ich dann noch mehr Nerven, dem "Druck" von hinten standzuhalten. Während es in der Schweiz noch "human" war - vermutlich, weil die Strafen dort höher sind - war es dann aber vorbei mit der Gemütlichkeit.

Ich hätte nichts dagegen, wenn wir ein Tempolimit einführen würden. Unfallgefahren: Ja, auch - vermutlich wird das nicht mehr soooo viel bringen. Autobahnen, sofern kein Geisterfahrer unterwegs ist, sind schon recht sicher. Klar, wie mir schon passiert (knapp über 100km/h, freie Autobahn, dreispurig, ich auf der rechten Spur), kann Dich schon einer tuschieren und Du hast keine Chance mehr und landest in einer Betonwand oder Klassiker: auf's Stauende reinbrettern (mir zum Glück noch nicht passiert). Aber vor allem wegen der Umwelt. Damit meine ich nicht nur den Verbrauch - was sicher auch schon einiges bringen würde und nichts kosten würde. NUR wenn weniger schnell gefahren wird, dann können wir ggfs. mal wieder zur Vernunft zurückkehren und es braucht keine 3t Kampfgewicht für ein SUV, worin eine Person sitzt. Darin liegt das Umweltsparpotential. Weniger Gewicht. Weniger Ressourcen. Weniger Verbrauch.

Keine Ahnung. Immer wenn ich im Ausland war - und nicht gerade mit Anhänger - bin ich eigentlich viel entspannter unterwegs gewesen. Zuviel Entspannung ist auch nicht gesund. In den USA war ich ein paar Mal kurz vorm Einschlafen :D. NUR das lag nicht zwingend am Tempolimit, sondern an den endlosen Straßen, die noch nicht einmal eine Kurve kannten...
 

David Romero

eDacia-Fortgeschrittener
Bin nach langer Zeit mal wieder mit Auto nach Spanien gefahren. Es war tatsächlich so, dass es in Deutschland super unentspannt war (auch wegen den ganzen Baustellen und Staus. Meine xxx) Dafür in Frankreich und Spanien ein Traum. Liegt einerseits daran dass weniger Autos unterwegs sind und tatsächlich 130-140km/h eine entspannte Reisegeschwindigkeit ist. Meine Durchschnitts Geschwindigkeit war in beiden Ländern auch schneller als in Deutschland, obwohl ich versucht habe so schnell wie möglich voranzukommen.
Man ist hier zulande tatsächlich im Schnitt langsamer unterwegs als in anderen Ländern.
In Spanien gab es auch mal ein Tempolimit von 100 KMH. Nach ein zwei Jahren hat man aber fast alle Schilder entfernt und es wieder auf 130kmh zurückgebaut.
 
Zuletzt bearbeitet:

-dP-

eDacia-Angesehener
Ort
NDS LK Hildesheim
Version
Comfort+
Motor
45 PS (33 kW)
Baujahr
2021
Details
CCS
Das mit den Schildern verstehe ich sowieso nicht. Wenn ich eine Grenze überquere, steht da ein Schild auf dem steht, was maximal erlaubt ist, aufgeschlüsselt nach Straßentyp. Wenn also ein Schild, die Reduzierung (tempo, überholen, ...) aufhebt, gilt dennoch die Max-Angabe des Landes. Bürger:innen kennen dieses Max und Einreisende haben sich schlau zu machen (Holschuld, die Schilder an Grenzen sind ja nur ein Service). Genauso wie Links/Rechts-Verkehr...
 

MikePayne

eDacia-Erfahrener
Ort
Hamburg
Heute sind wir vom Süden Hamburgs nach Sankt Peter Ording gefahren und zurück plus noch in den Osten Hamburgs, also insgesamt knapp 350km.

1x vor der Abfahrt vollgemacht von 50% aus, (da die 100% eh schnell runter sind) via DC, dort via AC auch vollgemacht (so getimed, das die 100% wenige Minuten vor Abfahrt erreicht werden) von 15% aus. Mit 20% Tour beendet und via DC auf 80% geladen (ging fast durchgehend mit 30kW).

Durchschnittlicher Verbrauch: 16,6 kW/h
Insgesamte Ladezeit der drei Ladungen (inkl wieder auf 80%): knapp 4,5h (davon tatsächlich beim Wagen: unter 1h).

Haben Ihn mal "getreten" (mal so ~20km am Stück auf 130km/h pro Richtung) und an den den Ampeln Kickdown bis zum Tempolimit usw.
War recht flott (2h pro Richtung) von der Zeit her, trotz meist 90-100 km/h auf der Autobahn.

In Sankt Peter Ording von drei Leuten (2x beim Parken, 1x vorm Losfahren) angesprochen worden, ob der "echt" elektrisch sei und wie der so als Zweitwagen ist (Plottwist: Ist unser Hauptfahrzeug). 🤦‍♂️

Die Ladesäule von Newmotion dort ließ sich nur per App (Shell Recharge) zum Laden bewegen, EnBW und Shell Recharge Ladekarten ohne Funktion.

Bis auf die zickende Ladesäule, die dennoch dann Ihren Dienst tat, ein entspannter Tagesausflug. 😉

Frohe Ostern noch an alle!


Impressionen vom Strand:

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Und bei maximal 16°C heute:
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Sause

Supermoderator
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...dicht 🍻🥃😁, bei Großenkneten
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Comfort+
Motor
45 PS (33 kW)
Baujahr
2021
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Spring Stepway (the onliest in Germany)
Lange Reisen....bedeutet was ? :unsure:. Ist es eine Reise, die über die Normreichweite (230 km WLTP) hinausgeht :unsure:.

Auch eine WLTP Reise beinhaltet ja schon mind. eine Ladung von ca. 30Min DC, wenn man nicht auf Null herunterfahren will.

Ich habe nun schon mehrere weitere Reisen mit knapp 300km unternommen und plane für diese Entfernungen mindestens 1 Stunde mehr als Wegezeit ein, wegen der Landungen an den DC-Säulen.

Summa Summarum, mit einem Benziner knapp drei Stunden mit Pause, mit dem Spring 4 Stunden.

Längere Reisen sind definitiv möglich, machbar und chillig, wenn man mehr Zeit einplant und die Route vorher gut vorbereitet.
 

jausek

eDacia-Genießer
Bin jetzt auch in 6 Tagen 1000 Km gefahren und bin echt begeistert von dem Kleinen (für den Preis😇)
War am Samstag von Unna nach Frankfurt unterwegs. Hin und Zurück 500 Km. Bin echt froh den CCS genommen zu haben.
Hatte mir auch noch zur Auflage gemacht unterwegs nur CCS und kostenlos zu laden.
Das war schon nicht einfach und hat auch ein paar Nerven gekostet, hat aber funktioniert.
Bei der Fahrt ist mir aufgefallen das der Gegenwind absolut die Reichweite frisst.
2 Personen im Auto 108 Km/h mit Begrenzer ohne ECO Verbrauch 15 KW/h
2 Personen Im Auto 100 Km/h mit ECO hier braucht es keinen Begrenzer, fährt nur selten über 100 . Verbrauch 13 KW/h
Hatte dann irgendwann einen Bus gefunden der etwas schneller als ein LKW unterwegs war. Da habe ich mich dann hinter gehängt und einen Verbrauch von ca. 11,5 KW/h gehabt. Ist aber anstrengend.
Unterwegs macht AC laden für mich keinen Sinn dauert einfach zu lange. Es sei denn man ist am Ziel mehrere Stunden beschäftigt ect. Beim DC Laden habe ich im Schnitt ca. 30 Min. gestanden. das hat dann für ca. 120 - 130 Km. gereicht.
Allerdings muss man sich an die Geschwindigkeit erstmal gewöhnen. Meiner Frau fällt das deutlich schwerer als mir.
 

Bully66

Supermoderator
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Hettenleidelheim
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Comfort+
Motor
45 PS (33 kW)
Baujahr
2021
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ComfortPlus, CCS, MY2021
Den Gegenwind habe ich auf der Fahrt in den Norden auch deutlich gespürt. Macht schon viel aus. Da hilft es aber auch die Endgeschwindigkeit etwas zu reduzieren um etwas günstiger unterwegs zu sein (z.B. Begrenzer auf 104km/h statt 108).

Aber ich finde es durchaus spannend zu lesen, was ihr so für Erfahrungen gemacht habt. Auch die unterschiedlichen Strategien.

Ende Mai steht bei uns auch eine Wochenendtour an (Samstag hin, Sonntag zurück) und dabei wird es über die A8 bei Pforzheim gehen. Da bin ich auch mal gespannt ob ich mit der - bereits gemachten - Ladeplanung so hinkomme oder evtl. doch den einen oder anderen Backup nutzen muss. Aber auch davon werde ich gerne berichten..
 

MikePayne

eDacia-Erfahrener
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Hamburg
Heute Hamburg -> Rostock und zurück plus Abstecher an den Strand in Warnemünde = gut 400km

Gestartet mit 97%, leider zu flott unterwegs gewesen (wollte durchgehend 100km/h fahren, aber zu oft überholt und zu oft bei 110 km/h+ gewesen), daher bei der A20 Raststätte Fuchsberg kurz 10min am HPC etwas nachgeladen, sonst hätte es nicht bis Rostock gereicht. Mit 8% angekommen.
Reisezeit mit laden: 2h 30min. Was mir sofort aufgefallen ist: Im Gegensatz zu Hamburg kaum Eautos (vielleicht auch alle Zuhause) unterwegs, hab dort den ganzen Tag zwei außer mir gesehen (Tesla und ein Kia glaube ich).
Das Laden an dem Allego HPC benötigte einen Anruf, ein reboot durch den Mitarbeiter hat mich dann endlich laden lassen.
Abends wieder zurück, bis Fuchsberg von Rostock aus 130 kmh durchgehend gefahren (gut 40km, bis auf eine Baustelle mit 80kmh) = Akku von 90% auf 49% runter in recht kurzer Zeit (klar, wg den 130km/h), dort wieder vollgemacht und in Hamburgs Süden mit 16 % angekommen, Reisezeit identisch mit oben (etwas länger geladen, aber auch länger höhere Geschwindigkeit gefahren).
Hat Spaß gemacht 😋

Einziger Wermutstropfen:
130 km/h mit dem Spring ist etwas wackeliger als mit anderen Fahrzeugen (vor allem mit Seitenwind), beide Hände am Lenkrad = Pflicht
Aber ist ja gewöhnlich kein Speed den man mit dem Wagen lange fährt 😅
War mal ein schöner Härtetest, der große Test kommt Ende Juni, wenns mit der Fähre nach Lettland geht, dann durch Lettland nach Estland, dort kreuz u quer und wieder zurück. Rechnen dann mit gut 2000km Fahrleistung in einer Woche. Da ist aber auch Tempolimit 90 (Ausnahmen bis 110), ergo entspannt.

Hatten wieder Glück mit dem Wetter in Rostock/Warnemünde:

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Diana

eDacia-Interessierter
Achtung, längerer Text!

Am Samstag Morgen sollte es gegen 9 Uhr Morgens losgehen nach Norddeutschland. Endlich wieder Küstenfeeling in Hooksiel (Wangerland). Und es sollte nicht mit der Benzinkutsche dorthin gefahren werden, sondern tatsächlich mit dem "Stadtauto" Dacia Spring.

Natürlich sollten am Ziel auch Ausflugsfahrten und später auch die Rückreise mit dem kleinen Elektroflitzer gemacht werden. Ob das funktioniert?

Um es vorweg zu nehmen: es funktioniert!

Für die Hinfahrt ist eine Strecke von 586km zu überwinden.

Am Abend vor der Abfahrt ist der Wagen zu 82% geladen und am Morgen vor der Abfahrt nach dem Aufstehen habe ich den Ladevorgang über die App wieder gestartet. Kurz vor 9 Uhr wird das Gepäck, die Verpflegung für zwei erwachsene Personen verstaut. Zur Überraschung passt alles prima in den Wagen rein. Was nicht gebraucht wird, verschwindet im Kofferraum und der Rest hinter den Vordersitzen. Passt schon mal. Kurz vor der Abfahrt wird bei 100% abgestöpselt und der Bordcomputer zurück gesetzt. Der Tag ist recht kühl also wird die Heizung notwendig sein. Der Wind ist zum Teil recht böig und auf einem großen Teil der Strecke werden wir wohl Gegenwind haben. Aber die Straßen sind trocken und es herrscht schönes und sonniges Wetter. Und los geht es.

Erst über Landstraße und Ortschaften zur Autobahn. Auf der Autobahn den Begrenzer auf 106 km/h eingestellt und schön im Verkehr mitgeschwommen. Hin und wieder gibt es LKWs zu überholen. Hier habe ich den Begrenzer ausgeschaltet und die LKWs flott überholt (also auch mal 125km/h gefahren). Über Berg und Tal, Steigungen und Gefälle ging es über 122km zum ersten geplanten Ladestopp Moseltal Ost. Mit 36km Restreichweite dort angekommen, erst mal an die 150kW DC-Ladesäule (eine war noch frei, die anderen beiden belegt). Der Ladeort ist auf jeden Fall einen Halt wert und die Ladezeit vergeht dort recht schnell. So kann man sich die Zeit nach dem Gang zum WC mit einem Blick auf die Mosel oder die Ausgrabung einer Römischen Villa vertreiben. Da der nächste geplante Halt 137km entfernt ist, muss auch so viel - mit strategischer Reserve - in den Akku geladen werden. Trotz anfänglicher Ladegeschwindigkeit von 32,7kWh, dauert der Vorgang dann doch fast 52 Minuten für insgesamt 19,9kW. Der durchschnittliche Verbrauch hatte sich auf der Strecke bei 16,2 kWh/100km lt. Bordcomputer eingependelt.

Danach geht es die 137km weiter auf der A61, an Bonn und rechts von Köln vorbei bis nach Remscheid. Auf auf dieser Strecke den Begrenzer auf 106 (außer an Baustellen etc.) und auch wenn ein LKW rechts fuhr, habe ich den flott überholt. In Remscheid an der Talsperre mit 19km Restreichweite angekommen, gibt es eine EON und vier Ionity Ladesäulen auf dem Ausflugsparkplatz oberhalb der Raststätte. Die Ionity Ladesäulen waren alle belegt und an der EON versuchte sich ein E-Mini damit den Ladevorgang zu starten. Die Karte wurde nicht erkannt und ein Laden war ihm nicht möglich. Nachdem er aufgegeben hatte, habe ich es probiert. Die EnBW und die EWE Ladekarten wurden nicht erkannt. Ich vermute, dass hier der Kartenleser defekt war. Also den Ladevorgang über die EnBW-App versucht zu starten. Meldung "Ladevorgang gestartet" kam in der App, aber es floss kein Strom. Das war natürlich blöd und nicht zielführend. Der E-Mini hatte in der Zwischenzeit versucht an den Ladesäulen der Raststätte unten an der Autobahn direkt zu laden, was aber auch nicht funktioniert hat. Warum war nicht ganz klar.

Da in Remscheid die Talsperre auch ein beliebtes Auflugsziel ist, war dort doch recht viel los. Neben vielen Familien und anderen Reisenden, aber auch aus der Umgebung von Remscheid waren auch die Elektro-Fahrer während der Ladezeit auf einem Rundgang am See. Als die erste Säule frei wurde, habe ich dem E-Mini den Vortritt gelassen. Der war vor mir da und hatte auch nur noch wenige Kilometer im Akku. Außerdem zeichnete sich ab, dass in relativ kurzer Zeit weitere Ladesäulen frei werden würden. Eine davon habe ich dann auch genutzt. Also den Spring an die Ionity-Säule gehängt und mit der EWE Ladekarte authentifiziert (54 Cent/kWh). Auch hier ging das Laden recht flott. Anfänglich jedenfalls mit 32kW. Nach gut einer dreiviertel Stunde Verzögerung konnten wir dann auch zum Spaziergang an die Staumauer starten. Nach 34 Minuten und 15,72 geladenen kWh, sind wir dann zur nächsten Etappe aufgebrochen. In Remscheid wollte ich den Wagen nicht voller laden. Der Verbrauch lag lt. Bordcomputer bei 15,9 kWh/100km. Die nächste Ettappe sollte nur 70 km lang sein. Mit der entsprechenden strategischen Reserve ging es dann weiter über die A1.

Bei gleicher Fahrweise erreichten wir dann rund 70km später dann die EnBW-Ladestation in Kamen. Wow. Was für ein Anblick. 52 Schnelladeplätze. Überdacht. Nachts sicher auch beleuchtet. Mit Sitzgelegenheiten und Toilette. So muss eine Ladestation zukünftig aussehen! Auch wenn es etwas günstiger liegen könnte und sich im Umfeld mehr Möglichkeiten befinden könnten, die den Ladeaufenthalt noch angenehmer machen könnten. Also an die Ladesäule gestöpselt und mit ca. 50km Restreichweite mit enttäuschenden 18kW am Ladestart. Der Verbrauch war in der Zwischenzeit auf 15,6 kWh/100km lt. Bordcomputer gesunken. Da die nächste Etappe knapp 140km betragen sollte, musste auch hier genug Strom in den Akku um das Zwischenziel zu erreichen. Aber es war auch Zeit für einen mitgebrachten Kaffee und etwas zu essen. Da dort allerdings ein recht kühler Wind ging und nicht so viel Windschatten in der Sonne, wurde das im Stehen eingenommen. Die Toiletten - es gibt zwei Stück (1 EUR, bar oder mit Karte) - sind zwar aus Edelstahl, werden aber nach jeder Benutzung komplett gereinigt. Die Kabinen sind geräumig und sauber gewesen. Nach 46 Minuten und 14,5 geladenen kW ging es dann weiter auf die nächste Etappe auf der A1.

Auch hier mit gleichem Fahrstil und immer die Restreichweite und die noch zu fahrende Strecke im Blick. Auf einen Ladestopp an der Raststätte Dammer Berge habe ich verzichtet. Hier gibt es auch nur eine EON-Ladesäule, die mein Kumpel bei seiner letzten Tour auch nicht zum Laden bewegen konnte. Außerdem noch mehrere Ionity-Ladesäulen. Aber wenige Kilometer weiter, folgt ein Autohof mit mehreren Ladesäulen. Am Hansa-Center haben wir dann bei EWE an einer 75kW-DC Ladesäule den Wagen angeschlossen. Mit einer Restreichweite von 15km startete der Ladevorgang wieder mit 26kW. Der Verbrauch blieb mit 15,6 kWh/100 km lt. Bordcomputer konstant. Nach einem Kaffee und Toilettengang in einem Schnellrestaurant mit einem gelben M, 20,24 geladenen kWh in einer Stunde ging es dann weiter auf die geplante letzte Etappe: 134km bis zum Zielort.

Auf der A29 wurde der Gegenwind stärker und auch Heizung war auch stärker notwendig. Nach kurzer Überlegung und Abschätzung der Restreichweite und der noch zu fahrenden Kilometer habe ich mich dann doch entschlossen den Back-Up-Ladepunkt in Huntetal Ost zu nutzen und hier noch mal zu laden. An einer 150kW Ladesäule angestöpselt und mit bescheidenen 13-15kW Ladeleistung in einer halben Stunde noch mal 10kWh geladen. Dabei aber im warmen Auto gesessen und die Zeit vertrieben.

Nach knapp 11 Stunden Laden und Fahren, kamen wir dann allerdings mit 34km Restreichweite und eine Verbrauch lt. Bordcomputer von 16,5kWh/100 km an. Durchschnittsgeschwindigkeit lt. Bordcomputer betrug da 89,8km/h.

Am Sonntag ging es dann einkaufen und den Wagen an der Ladesäule AC noch mal knapp 9kWh geladen. Danach hatten wir Besuch von Sause mit seiner Frau - aber das ist eine andere Geschichte :).
Montags dann ein Ausflug nach Wilhelmshaven und dort den Wagen noch mal mit 15,6kWh geladen. Am Dienstag einen Ausflug mit dem Wagen über Landstraßen und Ortschaften nach Varel und zurück gemacht. Am Donnerstag den Wagen noch mal mit 16,06kW geladen und am Freitag dann einen Ausflug nach Aurich und Ihlow gemacht. Der Verbrauch ging in der Zeit auf 14,2kWh/100km lt. Bordcomputer zurück und auch die Durchschnittsgeschwindkeit sank auf 70,2km.

Für die Rückfahrt am Samstag waren dann noch mal 18,04kWh notwendig um den Wagen auf 100% aufzuladen. Auch hier war ich überrascht, dass unser gesamtes Gepäck und unsere Einkäufe bei Friesland Porzellan und Bahlsen in Varel gut in den Wagen passten. Ein paar Sachen landeten wie auf der Hinfahrt hinter den Vordersitzen.

Auch wieder gegen 9 Uhr starteten wir zur ersten Etappe nach Holdorf (134km) diesmal an den 150kW Lader angesteckt und der Ladestart war nach ein paar Minuten mit 33kW doch sehr flott. In 44 Minuten 17,39kWh geladen.

In Kamen kamen wir am Ladepark an und trafen dort meinen Kumpel, der in den Norden unterwegs war. Außerdem war dort ein Treffen von Honda-E-Fahrern. Interessant - aber der Spring ist durchdachter und schöner - wie ich finde. Bei Kaffee und Kuchen, ausführlichen Schwätzchen und Austausch von Neuigkeiten waren nach 1:10h dann 22,7kWh im 100% vollen Akku.

Weiter ging es die ca. 70km nach Remscheid. An der Raststätte unten wieder eine EON-Säule die aber nicht funktionierte. Das Feld um den Stecker war schon blau, obwohl kein Wagen angesteckt war. Also wieder zum Parkplatz an den Stausee gefahren und dort an eine - diesmal freie - Ionity-Ladesäule angesteckt. An der EON-Säule versuchte sich derweil ein Twingo mit dem AC-Anschluss, was auch nicht funktionierte. Nach 23 Minuten waren bei einer anfänglichen Ladeleistung von etwas mehr als 18kW dann auch 6,34kWh geladen, was für die nächste Etappe ausreichend war.

An der Raststätte Moseltal West dann mit 12km Restreichweite an die 150kW Ladesäule und auch hier wieder mit bescheidenen 15kW geladen. Nach 1:12h waren dann 20,1kWh geladen um dann auch mit strategischer Restreichweite nach Hause zu kommen.

Hier sind wir dann nach ca. 10:30h angekommen. Wobei der Aufenthalt in Kamen dieses Mal sicher länger dauerte, als die reine Ladung.

In der Garage dann über Nacht noch mal 19,9kWh geladen um den Akku für den nächsten Tag auf 80% zu bringen.

Angekommen bin ich dann mit eine durchschnittlichen Verbrauch lt. Bordcomputer von 14,1kWh/100km. Einem errechneten Verbrauch von 15,09kWh/100km, bei einer Gesamtfahrstrecke von 1493km und einer Gesamtdurchschnittsgeschwindigkeit von 75,3km/h.

Insgesamt habe ich dafür 225,34kWh geladen und hatte Gesamtkosten von 93,27 EUR. Die durchschnittlichen Kosten für die geladene kWh betrugen 0,41 EUR.

Als Vergleich für die Strecke (reale Werte von genutzten Fahrzeugen):
Diesel 5,5ltr/100km und einem damals gültigen durchschnittlichem Dieselpreis von 2,279EUR pro Liter, wären rund 82 Liter gebraucht worden, was Gesamtkosten von 187,14EUR verursacht hätte.
Super E5 7ltr/100km und einem damals gültigen durchschnittlichen Super Preis von 2,159EUR pro Liter, wären rund 105 Liter gebraucht worden, was Gesamtkosten von 225,64EUR verursacht hätte.

Fazit und Resümee:

Der kleine Spring eignet sich auch gut für längere Fahrten. Durch die zwangsweise häufigen Ladepausen wird man auch auf längeren Strecken nicht überfordert und macht genügend Pausen. Auf der Autobahn, insbesondere auf Strecken mit viel Verkehr, kann man sehr gut mitschwimmen und man kann LKWs doch recht gut überholen. Der Verbrauch für diese kurzen Überholvorgänge wirkt sich nicht groß auf den Gesamtverbrauch aus. Allerdings sollte man nicht versuchen einen Überholvorgang an einer Steigung zu beginnen, wenn der Wagen gut beladen ist und das Tempo nicht begrenzt ist. Je nach Steigung ist es dann nämlich nicht möglich auf über 100km/h zu kommen. Sehr schön ist, dass man sich auch dabei gut unterhalten kann, da das Fahrgeräusch doch relativ gering ist. Natürlich hört man Abrollgeräusche und Wind. Aber im Vergleich zu meinem Vorgängerfahrzeug, doch deutlich leiser.

Bis auf die Probleme bei EON-Säulen und der Ladesituation in Remscheid, gab es nie Probleme beim Aufladen oder mit den Ladesäulen.

Was mir allerdings aufgefallen ist: nach langer Strecke mit andauerndem hohen Tempo (über 100km/h) scheint wohl der Akku nicht mehr im seinem Wohlfühl-Temperaturbereich zu sein. Was sich bei der Hinfahrt vor allem an der Ladesäule in Huntetal und auf der Rückfahrt an der Ladesäule in Moseltal Ost zeigte. Hier waren im Vorfeld die Autobahnen jeweils frei und es kam zu keinen Verzögerungen oder langsameren Fahrten durch z.B. Baustellen. Danach sind kaum Ladeleistungen über 15kW zu erreichen gewesen. Hier fällt das fehlende Batteriemanagement dann doch sehr stark auf und könnte vor allem im Sommer auf längeren Strecken zu erheblichen verlängerten Ladezeiten führen. Das gilt es zu beobachten. Was ich das nächste Mal auch gerne ausprobieren möchte, ist ob die Ladeleistung in einem solchen Fall bei kleineren (z.B. 50kW) Ladesäulen besser ist. Wenn jemand also Tipps hat, wie man den Spring in solchen Fällen zu einer etwas besseren Ladeleistung "überreden" kann: her damit.

Fahren auf langen Strecken ist also, zumindest mit CCS-Ladeanschluss, kein Problem. Man sollte mehr Zeit einplanen als mit der Verbrennerkutsche und kein Problem damit haben, wenn die Ladezeiten mal wieder länger als geplant sind. Sieht man die Fahrt bereits als Teil der Reise, macht es sogar Spaß.
Vielen Dank für deinen sehr guten Bericht. Welche ladekarten bevorzugst du?
 

Hans

eDacia-Kenner
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Comfort+
Motor
45 PS (33 kW)
Baujahr
2021
Details
Spring C+ 2021, grau/orange
Bei mir wird die erste richtige Langstrecke wohl Anfang September anstehen:
~1500km an einem Wochenende.

Werde alleine ohne Zeitdruck unterwegs sein und deswegen denke ich, das es eine schöne Herausforderung wird.
Freitags 750km und Sonntag zurück.

Ich denke mal das ich pro Strecke (Hörbuch hörend hinter Lkw) ~100kWh pro Strecke benötige.
Starten werde ich mit vollem Akku und am Zielort ist auch Lademöglichkeit geplant (=Ankunft mit 10-15% ist ok)
Also werde ich wohl um die 70-80kwh nachladen müssen.
Einplanen werde ich dafür 4-5 Stopps in Autobahnnähe.
Erfahrungsgemäß bin ich nach 1-2h Spring-Fahrt eh ganz froh, mir mal die Beine zu vertreten.

Laden werde ich unterwegs ausschließlich mit CCS. Als Apps werde ich die EnBW mit dem kostenlosen Minimaltarif nutzen.
Falls der Preis pro kWh höher als 60Cent liegt, nutze ich einen Teil des bisher aufgebauten Guthabens von elvah (5€/ Monat baut Guthaben um 10kWh auf, bisher unangetastet - im September dann 60kWh verfügbar)
 

Hans

eDacia-Kenner
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2021
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Spring C+ 2021, grau/orange
Ich hatte in dem „Akku“Thema gelesen, das die CCS-Ladeleistung nach anfänglich guter Leistung wegen der Akkutemperatur reduziert wird.
Macht es da eventuell Sinn, auf Langstrecken eher häufiger für nur ~20-25min zu laden?
30kW Ladeleistung im Stillstand erwärmt den Akku sicherlich mehr als 15kW mit Fahrtwind.
 

Sause

Supermoderator
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Comfort+
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2021
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Spring Stepway (the onliest in Germany)
Ich habe die letzten 4 Wochenenden auch mehrere Touren mit jeweils ca. 600km abgespult. Alles überwiegend Autobahn mit Geschwindigkeiten von 95-125 km/h. Die Akku-Temperatur/Außentemperatur und der Akkustand bestimmen die Ladegeschwindigkeit. Versuche nicht mit weniger als 20% Akkustand zu laden und fahre den Akku vor dem laden nicht zu heiß (mind. 10Minuten vorm laden langsamer fahren, damit der Akku abkühlen kann). So solltest du an einer CCS Säule eigentlich immer Anfangs mit 30+ laden. Das die Kurve dann so Richtung 80% abfällt ist normal, sollte aber dennoch dann ca. bei 20kw liegen. Ob du dann noch von 80 auf 100 laden willst, musst du selbst entscheiden, denn die Kurve wird dann nochmals rapide abfallen.
 

Hans

eDacia-Kenner
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Spring C+ 2021, grau/orange
Ich hatte eigentlich vor, immer bis auf ~15-25% zu fahren und dann wieder bis 80% nachzuladen.
Aber dann werde ich 30-70% anstreben.

Schade, das es im Display des BC oder des Medianav keine Anzeige der Akkutemperatur gibt.
 

Hans

eDacia-Kenner
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Landkreis Garmisch-Partenkirchen
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45 PS (33 kW)
Baujahr
2021
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Spring C+ 2021, grau/orange
Ich schätze, das da eine pauschale Antwort schwierig wird?
Das wird im wesentlichen von Außentemperatur, Witterung und entnommener Leistung abhängen.
Bei Regen und 20C Außentemperatur wird der Akku sicherlich selbst bei 100km/h gut abkühlen.
Bei Sonne, 30C und Fahrbahntemperatur 50C sähe das mal anders aus. Da wird er nicht groß abkühlen und man muss evtl mit der längeren Ladezeit leben.
 

Tom ate

eDacia-Angesehener
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45 PS (33 kW)
Baujahr
2021
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2 Stück davon
Warum sollte der Akku bei Ladestand kleiner 20% bei CCS anfangs weniger schnell laden als bei Akkustand größer 20% (natürlich weit unter 80%). Das erschließt sich mir technisch nicht.
 

Bully66

Supermoderator
Teammitglied
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45 PS (33 kW)
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2021
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ComfortPlus, CCS, MY2021
Also bei der Fahrt im März (ca. 15-18 Grad Außentemperatur) habe ich beim jeweils letzten Ladevorgang (die ganze Zeit vorher auf der Autobahn, i.d.R. konstant 100-110, bei einem LKW oder mehreren auch mal kurzzeitig mehr) Einbrüche in der CCS-Ladeleistung gehabt und nur noch mit ca. 15kW (abnehmend) geladen.
Ich würde das darauf zurück führen, dass der Akku an sich dann eine höhere Innentemperatur angenommen hatte und das Abkühlen sicher länger gedauert hätte.

Auf der Fahrt an den Edersee (ca. 24 - 28 Grad Außentemperatur) und großem Anteil Landstraße (nur der Schluss war Autobahn), mit Klimaanlage, habe ich bei zwei Ladestopps keine Einbrüche festgestellt. Hier ist meine Vermutung, dass die Innentemperatur des Akkupacks noch nicht so hoch war. Allerdings werde ich den Tipp von @Sause demnächst bei einer längeren Tour auch mal probieren. Also vor dem geplanten Ladepunkt die Endgeschwindigkeit zu reduzieren. Mal sehen ob es hilft.

Es machte auch keinen Unterschied, ob der Ladevorgang mit 20, 15 oder gar 10% begonnen wurde. Durchschnittlich hatte ich eine Ladeleistung (lt. Ladekurve an den moderneren Säulen) von 23 kW. Max. waren es 33,1 kW.
 
Zuletzt bearbeitet:

Deeno

eDacia-Interessierter
Bin gestern bei der Hitze insgesamt 650km gefahren. Immer im Ecomodus mit 100km/h. Durchschnittsgeschwindigkeit laut Bordcomputer 86km/h.

Beim vorletzten Ladestopp hatte ich wieder dieses verdammte Problem dass das die Ladesäule den Spring lahmleght ("Laden unmöglich" im Bordcomputer) und ich 10 Minuten da festhänge. Finde das schon extrem nervig. Es könnte ja auch etwas passieren weshalb man plötzlich das Auto wegbewegen muss. Ein Notfall oder was auch immer. Bin dann an die nächste Autobahnraststätte gefahren und konnte laden.

Beim letzten Ladestopp an der Autobahn, 100km von zu Hause entfernt war die Ladegeschwindigkeit extrem niedrig. Fing mit 5% an und nach einer Stunde war ich erst bei 50%. Habe die Ladesäule gewechselt und mich am eine neue 350kW Säule von EnBW gehangen. Hat nichts gebracht und zeigte nur 12,9kW Ladeleistung an.
 

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