Die Globalisierung macht das aber erstens immer schwieriger
Ich denke die Abhängigkeit von Vielen macht die Abhängigkeit geringer, so lange sich sie "Vielen" nicht einig sind. Ich denke, dies zu steuern ist eine Sache der Einkäufer in den Firmen und eine Sache der Politik.
und zweitens muss man sich immer vor Augen halten, dass unser Wohlstand nicht darauf beruht, dass wir so toll sind,
Nun, ich würde schon meinen, dass die Generation meiner Eltern toll war und dass wir gepampert durch die USA die Kriegsschäden gut überwunden haben und zu einem vorzüglichen Wohlstand gefunden haben. Allerdings haben sich meine Generation und die nachfolgenden ziemlich auf dem Erfolg unserer Eltern ausgeruht. Das meine ich nicht negativ oder als Vorwurf, sondern wir haben es einfach verpasst, bestimmte Dinge anzupacken. Welche das sind? Ich denke, nicht einmal das ist klar.
sondern das wir einerseits Jahrzehnte lang durch die USA gepampert wurden (um eine möglichst starke politische Front in Europa zu bilden)
Siehe oben.
und das dies seit Jahren abgelöst bzw. ergänzt wurde durch unseren Handelspartner China. Das ganze ergänzt durch billige Energie aus Russland
Das war mir seit 1979, als ich bei der Bundeswehr war, klar, dass das nicht gut gehen konnte. Aber die rosa Brille, die einige trugen, war schon verdammt groß. Es war schon bequem, sich auf Kommunisten und Ex-Kommunisten einzulassen, zumal die genau wussten, was wir hören wollten.
und durch den selbst geschafften Absatzmarkt Europa.
Ich denke, die Montanunion, EWG, EG und EU waren die besten Konstruktionen, die man aufbauen konnte. Ich denke, diesen Weg kontinuierlicher, konstanter und ohne (Ex-)Kommunistische Länder zu beschreiten, wäre richtig gewesen. Dann würde der Spring heute aus Rumänien kommen und das 1,5-fache kosten - aber er würde EU-Bürger ernähren.
Wer soll abhängiger sein als wir - als die Handelsüberschussweltmeister.
Klar, aber hätten wir nicht verzicht üben müssen mit bestimmten Geschäftspartnern?
Jede Beschränkung wird sich massiv - natürlich negativ - auf unseren Wohlstand auswirken.
Wenn ich die heutigen Wohlständigen sehe - wann komme ich zum Mittelstand und wann komme ich zur Armut. Meine Frau und ich, wir sind beide Rentner mit einer Basis auf dem unteren Mittelstand. Wir könnten jetzt jammern, unseren Lebensstandard senken zu müssen, aber wir tun's und überlegen uns, was wir tun können, um vielleicht langsam gegen den Strom zu schwimmen.
Klar kann man mit gutem Risikomanagement und geschickter Verteilung ein bisschen die Gefahr reduzieren - aber unsere Möglichkeiten sind sehr beschränkt.
Ich denke nicht, dass es Begriffe wie "Risikomanagement" waren, die unsere Eltern davon abhielten das zu tun, was sie getan haben. Freilich ist Risikomanagement klug und zahlt sich halt aus, wenn solche Krisen wie Corona oder der unselige Krieg überstanden werden müssen. Aber, wie du schon sagtest, werden die Folgen eben doch viel weitreichender sein, als bisher absehbar, aber nicht schockartig, sondern gebremst.
Alle genannten Hauptabhängigkeiten können schnell in die Grütze gehen. Mit Russland hat es angefangen - mit China kann es (über die USA) auch schnell zum Zerwürfnis kommen, in den USA braucht nur der nächste Trump kommen und Europa ächzt unter den rechten Populisten. Leider keine guten Aussichten. Die gute Zeit ist in Deutschland bald vorbei. Meine Prognose.
Ich denke, sich von den ganzen "Gesellen" zu trennen, wird schmerzhaft, jedoch sind wir sie dann los und können uns wieder auf UNSER Europa konzentrieren. Sind die rechten Populisten eine Modeerscheinung oder werden unsere Gesellschaften insgesamt weiter rechts rücken? Ich denke, so lange es keinen Rückschritt in Richtung unseliger deutscher und anderweitiger Vergangenheit gibt, werden wir damit leben können. Aber - wie bei jeder gravierenden Veränderung - es wird erst einmal ein Tal geben und direkt danach wieder einen Aufstieg. Da kann das Risikomanagement helfen, dass das Tal schnell durchschritten wird und es anstrengend aber zügig wieder bergan geht!
Sollte ich unglücklicherweise ungute Worte verwendet haben: es war nicht meine Absicht, dich oder irgendjemand zu beleidigen.