Ich bin Baujahr 1960 und habe mit Gitarre und Gesang ein bisschen Musik am Lagerfeuer oder bei anderen Treffen gemacht, bis meine Freunde und ich stolze Autobesitzer wurden und mit steigender Popularität von Discos und lautstarken Kassettenrecordern, Gitarre spielen nicht mehr gefragt war.
Einer kaufte sich für 200 DM und einen Kasten Bier ein Auto das nur von Spachtelmasse zusammengehalten wurde.
Ein anderer sagte, sein R4 hätte alles, was er braucht, weil er damit 14 Kasten Bier transportieren konnte.
Einer hatte einen VW bei dem das linke Vorderrad nach innen stand, weil er damit gegen einen Bordstein gefahren war.
Ich war stolzer Besitzer eines Audi 60, den meine Eltern gebraucht für 3.333 DM gekauft hatten und nicht mehr fahren wollten, weil sie dafür schon mehr für Reparaturkosten bezahlt hatten, als das Auto gekostet hat. Der Tacho wurde vom Händler anscheinend um 100.000 km zurückgedreht, wie sie von einem anderen Händler später erfahren haben, der das Fahrzeug kannte.
Fleißig, wie ich war, habe ich erst Mal die Einstiege auf beiden Seiten mit Streckmetall und Spachtel repariert. Den Auspuff habe ich mit Draht hochgebunden, weil er abgerissen war. Der linke Kotflügel bekam beim Reparaturversuch neben der Motorhaube einen 30 cm langen Riss, so dass ich Angst hatte, er könnte abreißen, wenn ich noch mehr Rost einferne.
Einmal kam ich aus dem Kino und mein Audi veranstaltete ein Hupkonzert, worauf sich die Hupe kurzerhand abgeklemmt habe.
Als ich bei strahlendem Wetter mal wegfahren wollte, schalteten sich automatisch die Scheibenwischer ein, worauf ich das defekte Relais für die Intervallschaltung abgeklemmt habe.
Einseitig ziehende Bremsen habe ich reparieren lassen, aber alles andere war meinen Eltern zu teuer.
Als dann um 22:00 Uhr nachts das Licht ausfiel und im 2 Sekunden Takt zwischen Standlicht und Abblendlicht wechselte, hatte ich endgültig genug von dem Fahrzeug. Ich bin dann mit aufgeblendetem Fernlicht nach Hause gefahren.
Meine Eltern meinten, ich könne damit ja am Tag fahren und nachts dann ihr Auto nehmen.
Ich bin aber zur Werkstatt gefahren, wo man mir zeigte, dass im Sicherungskasten die komplette Elektronik geschmolzen war.
Als ich mir dann ein anderes gebrauchtes Auto kaufte, das offenbar auch schon einen Unfallschaden hatte, war ich es gar nicht gewohnt ein Auto zu haben, an dem nichts defekt war.
Wenn ich nostalgisch an meinen Audi 60 zurückdenke, kann der Dacia Spring ja nicht schlecht sein, auch wenn er nur einen Stern in Sachen Sicherheit bekommen hat. Assistenzsysteme und Airbags gab es damals gar keine und ich habe trotz der vielen Defekte bis heute überlebt
1981 habe ich meine ersten Programmiererfahrungen mit einem Ti59-Taschenrechner gemacht. 1983 kaufte ich mir einen C64 und 1986 meinen ersten PC der Marke Zenith mit Bernstein-Monitor für 3000 DM. Der hatte sage und schreibe zwei 5 1/4 Zoll 360 KB Diskettenlaufwerke, ohne Festplatte, ohne Maus und mit MS DOS 3.1. Für 800 DM habe ich mir eine 20 MB Festplatte gekauft, was damals Industriestandard war. Damals dachte man, man würde sie nie voll bekommen und heute reichen Terabyte Festplatten kaum noch aus, um Videos, Bilder, Backups und andere Daten zu speichern. Wie sich die Zeiten doch ändern
