Guten Tag aus dem Kreis Düren

bohrers

eDacia-Wohlwollend
Habe zwar schon ein paar Beiträge geschrieben , aber meinen Spring erst gestern nach 10 Monaten bekommen.

Komme aus dem Kreis Düren an der Grenze zu Eschweiler. Bin selbstständig im EDV-Bereich und betreibe einen Online-Shop
Mein Spring ist in der Hauptsache dazu da mich die 2,5km von Zuhause zum Büro und zurück zu bringen und zum Einkaufen etc.
Seit Corona muß ich nur noch ganz selten zum Kunden rausfahren. Da habe ich mir letzten Winter schon mit den Kurzstrecken
die Batterie an meinem Diesel geschrottet. Meine Jahresfahrleistung ist von 25000 km auf unter 10000km im Jahr gesunken.

Ich habe den Comfort Plus Silber mit Orangen Spiegel , Sollte eigentlich ein blauer werden, aber habe dann umbestellt
weil laut Autohaus sonst noch 3 Monate mehr Wartezeit.
Ich habe keine CSS Ladung, da ich im Büro und später auch zuhause Photovoltaikanlage habe die mit Überschuß laden soll.
Der Spring ist nicht für weite Strecken geplant da ich ohnehin noch ein Fahrzeug mit Anhängerkupplung brauche.

Weiterverkaufen werde ich den Spring ohnehin nicht. Da würde ich eher nach 5 Jahren oder so die Batterien rausbauen und an die
PV-Anlage anschließen.

Für mich war wichtig ein möglichst einfaches , günstiges E-Auto ohne große Reichweite zu kaufen, da ich für die Kurzstrecken
nicht immer eine halbe Tonne Akkus durch die Gegend schleppen wollte. Als Laternenparker ist die Klimatisierung per App
ein großer Pluspunkt.
Wenn mein größter Kunde mir ermöglicht an seinen Wallboxen zu laden, nutze ich den Spring eventuell auch für Fahrten
nach Köln.

Im Büro habe ich schon soweit die Verbindung zur Haussteuerung hin. Leider haben meine Batterien von der PV-Anlage noch
einen Fehler in der Schnittstelle sodaß ich Werte nicht in die Haussteuerung bekomme. Aber zumindest kann ich schon mal
einen Ladeziegel, der von 6-16 A einstellbar ist, damit starten. Ich könnte damit sogar zeitgesteuert die Klimatisierung starten.

Mein Betrieb ist seit ca. 6 Wochen tagsüber schon komplett autark was den Strom angeht. Auch bei Stromausfall.
Nur die Grundlast nachts läuft noch über Netzstrom weil die Verluste der Wechselrichter höher sind als die Grundlast.
Aber da tüftele ich auch schon dran rum.
Ich speise nicht ein, weil ich keine Lust auf den ganzen Verwaltungsaufwand hatte und meine Anlage, da diese Off-Grid ist
nur die Hälfte einer für die Einspeisung freigegebenen Anlage gekostet hat. So habe ich an einem sonnigen Tag selbst im
November ein paar kwh Überschuß der dann in den Spring gehen soll.
Die PV-Anlage bekommt noch einige zusätzliche PV-Module wenn die BAFA die Förderung für den Spring ausgezahlt hat.
Eventuell auch noch 5 oder 10Kwh zusätzliche Batterien. Dann müsste ich komplett autark werden.
In Verbindung mit einer schon vorhandenen kleinen Wärmepumpe für die Zeiten wo es wärmer als 5 Grad ist
und einer Pelletsheizung wäre ich dann komplett CO2 neutral
Da ist der Spring die nächste logische Erweiterung.

Wenn die PV-Anlage komplett fertig ist baue ich mir eine Wallbox mit einer Ladesteuerung die das CP-Signal entsprechend
des Überschuß der PV-Anlage regelt. Dann kann ich den Ladestrom genau an den Überschuß anpassen.

Wenn der Tag nur mehr als 24h hätte :)
 
Ja, die Off-Grid-Anlage hat so ihre Vorteile.
Keine Genehmigungen, Keine Antragsflut, Kein Marktstammregister. Als Elektromeister, allerdings ohne Konzession, kann ich alles selber machen und brauche niemanden für eine Unterschrift anbetteln.
Ersatzstrombetrieb bis zu 2 Tage wenn ich sparsam bin. Zusätzlich habe ich die Möglichkeit ein Notstromaggregat anzuschließen und die Batterien bei zu laden.
Kostenmässig liege ich, da ich alles selber mache, bei 1/3 von einer offiziell erstellten Einspeiseanlage mit 5 kwp und 10kwh Akkus

Für mich war der Hauptgrund das das EVU von mir eine neue Zählertafel mit Feldern für PV und Wallbox haben wollte, obwohl die Einspeisung der PV-Anlage am anderen Ende des Grundstück in einer neue Unterverteilung erfolgt. Und das wo ich die alte Zählertafel erst vor 2 Jahren mit SLS Schaltern etc. auf einen aktuellen Stand gebracht habe. Ich hatte so das Gefühl die wollen gar keine PV-Anlagen haben.

Man darf aber auch die Nachteile nicht verschweigen.

Keine Einspeisevergütung. Im Winter zu verschmerzen, Derzeit habe ich nur ein paar Kwh übrig. im Sommer bei doppelten Sonnenstunden kommen da schon ein paar Euro zusammen auch wenn es nur noch ca. 0,07 EUR/kwh sind. Bei 3 facher Investition ist es aber fraglich ob das sich rechnet.

Fast 1/3 der PV-Leistung geht für Wechselrichter, Ladesteuerung, Akkuverlusten etc. drauf
Je mehr Leistung man nötig hat je mehr Verluste für den Betrieb der Wechselrichter gehen drauf.
Bei den Einspeiseanlagen mit Hochvoltakkus ist der Verlust deutlich geringer.
Daher kann man die Wechselrichter nicht beliebig groß machen. Da muß man schon ein wenig planen wann man was anschaltet.

So brauchen meine 3x 5kw Wechselrichter alleine schon rund 150 Watt im Leerlauf. Auch wenn ich tagsüber im Schnitt nicht mehr als 1000Watt nötig habe, so brauche ich die 15 KW um eine CNC-Säge nebst Kompressor ans Rennen zu kriegen. Auch wenn die im Schnitt nur 1-2 Std. am Tag läuft.

Daher schalte ich auch nachts die Anlage ab und switche über ein Notstromüberwachunggrelais um auf Netzbetrieb. Das ist so geschaltet das entweder die PV-Anlage oder das Netz versorgt. Die PV-Anlage ist quasi ein "Notstromaggregat" mit automatischer Umschaltung und hat keinerlei Verbindung zum öffentlichen Netz. Sonst sind aus meinen 10kwh Batterien morgens 3 Kwh verbraucht.

Ich überlege noch mit einem kleinen Balkonkraftwerk und Speicher das ich dann anmelde , nachts die Grundlast zu versorgen.

Bisher hatte ich erst einen Tag wo ich abends die Akkus nicht wieder auf mind. 75 % gefüllt hatte. Allerdings ohne Spring und die Wärmepumpe nur stundenweise.

Mein Traum wäre irgendwann im Sommer den überschüssigen Strom in Wasserstoff zu wandeln, den zu speichern und im Winter mit einer Brennstoffzelle wieder zu nutzen. Auch wenn da nur ein Wirkungsgrad von 20 % übrig bleibt so wäre das eine tolle Sache. Vielleicht ist sowas in 2-3 Jahren bezahlbar zu bekommen.
 
Hallo @bohrers ,
herzlich willkommen in unserem Forum aus Oberschwaben. Bei dir war es auch eine vernunftgesteuerte Entscheidung, den Spring anzuschaffen mit einem ganzen Konzept rundherum - das finde ich toll. Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt! Und mal sehen, was deine Kunden dir an Feedback geben, wenn du bei denen auf dem Hof stehst. Meine Kunden reagierten allesamt recht positiv, wenngleich sie wehen der "nur" 230km Reichweite skeptisch waren.
 
Ich habe lange überlegt welches Auto zu mir passt.

Ich fahre 90% halt nur die 2,5km zum Büro. maximal 1-2 mal die Woche Richtung Köln 1-2 mal im Jahr auch nach Hamburg oder München. Hinzu kommt das ich zwischendurch einen Anhänger mit 1200 kg ziehen muß.

Der Anhänger war schon mal das Ko Kriterium für ein reines E-Auto als einziges Fahrzeug.
Oder der hätte richtig groß sein müssen. Den hätte ich dann aber bei meiner Laufleistung nie CO2 Neutral bekommen.

Mein erster Gedanke, vor Corona, war ein Passat Hybrid. Zu der Zeit bin ich auch noch öfter Richtung Köln gefahren. Für die kurzen Strecken wunderbar, aber die Strecken nach Köln hätte ich dann mit dem Benzin-Antrieb fahren müssen was dann unterm Strich teurer geworden wäre als ein reiner Diesel.

Durch Corona ist der Betrieb für den ich hauptsächlich arbeite komplett auf Homeoffice umgestellt worden. Dadurch ist inzwischen fast alles über Fernzugriff möglich, sodaß ich meist nur noch 2-3 mal im Monat nach Köln muß.

Also was tun. So ist es der Spring geworden der mich preiswert die kurzen Strecken fährt.
Der Passat bekommt dann ein Erhaltungsladegerät damit der auch nach 2 Wochen Standzeit vernüftig anspringt.

Hinzu kommt das ich durch die kurzen dienstlichen Strecken über 1 EUR pro km als Privatentnahme für meine Privatfahrten versteuern muß. Würde ich kein Fahrtenbuch führen müsste ich rund 5400 EUR im Jahr für meine 2000 km Privatfahrten versteuern. Den Spring buche ich mit 0,25% als geldwerten Vorteil was dann 55-60 EUR im Monat sind die ich versteuern muß. Damit ist dann alles abgegolten. Anschaffung, Versicherung , Inspektion und Aufladen. Somit kostet mich das Auto für meine Privatfahrten vielleicht 200 EUR im Jahr.

Wenn ich einen alten Oktavia oder Passat Kombi mit der 1,9l Pumpe Düse Maschine finde, dann wird mein 3,5 Jahre alter Passat abgestossen (da kriege ich fast den Betrag für, den ich 9 Monate alt dafür bezahlt habe, weil der erst gute 30000 gelaufen hat.) Den 1,9er kann man zu einem großen Anteil mit Pflanzenöl, sogar gebrauchtem gefiltertem Frittenöl fahren. Habe ich selbst Anfang der 2000er mit meinem gemacht. Dann fahre ich den dann auch deutlich günstiger und vor allem mit mind. 50% weniger fossilem Brennstoff. Der wird dann auch nur 2000-3000 km im Jahr laufen sodaß sich der Schadstoffausstoß in Grenzen hält.

Wenn das alles incl. der Photovoltaikanlage so funktioniert, habe ich dann noch einen Verbrauch an fossilen Brennstoffen von vielleicht 100-150l im Jahr für Strom, Heizung und Mobilität. Und vielleicht noch ein paar hundert Kwh für Strom wenn es keine Sonne gibt.
Hinzu kommen dann noch die produktionsbedingten Anteile und Transport für die Pellets. Deren Verbrauch aber dann durch die Wärmepumpe auch deutlich weniger werden wird.
Somit habe ich dann für mich persönlich die Energiewende geschafft.

Alles in allem war das dann kostengünstiger als den Aufwand einer energetischen Sanierung der alten Gebäude zu betreiben wo dann das Risiko von Feuchteschäden etc. bestanden hätte.
Die Gebäude haben nur 3 fach verglaste Fenster, Kellerdecken und Dachgeschoßisolierung und eine leichte Isolierung der Außenwände von Innen bekommen was sich finanziell im Rahmen gehalten hat und schon eine deutliche Einsparung gebracht hat.
 
Sehr interessant was du alles vorhast; wir wollen unsere zwei Spring auch durch unsere Photovoltaikanlage betanken; haben noch einen 10 KW Stromspeicher; für die Zeit in der die Sonne nicht ausreichend da ist, bin in einer Cloud Lösung- super Sache.
Leider hat es bislang noch nicht mit der Wallbox geklappt- alles ist hier vorhanden aber kein Elektriker hat Zeit ☹️
 
Das Problem mit Elektriker hatte ich auch. Ich bin ja selbst Elektromeister darf aber keine Anträge einreichen, weil ich keinen Betrieb angemeldet habe. Ich konnte keinen Elektriker finden der mir die Unterschrift macht. Wenn man dann vorschlägt das dieser einen Teil auch an Arbeiten machen kann dann kommt "keine Zeit" . Hinzu kommen die gestörten Preisvorstellungen für die Teile. Alleine der Smartmeter kostet derzeit 800 statt 250EUR und hat unbekannte Lieferzeit. Dadurch habe ich den Plan mit einer Einspeiseanlage über den Haufen geschmissen und eine Off-Grid-Anlage gebaut die ich selber installieren darf.
Ich habe den Wechselrichter für die Einspeiseanlage sogar noch hier stehen.
 

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