Ich freu mich gerade über die vielen Rückmeldungen hier
Warum hab ich mir eigentlich ausgerechnet den Spring ausgesucht?
Dafür gibt's ein paar unterschiedliche Gründe:
Zunächst einmal war es schon seit längerem mein Wunsch, endlich in die E-Mobilität einzusteigen. Alternative Kraftstoffe haben mich seit jeher interessiert, als ich noch Diesel fuhr, habe ich bspw. eine ganze Weile reines Rapsöl getankt - das war prima für den Motor (alter 1.9-Liter Saugdiesel von VW, kein Pumpe-Düse- oder Common-Rail-Schnickschnack), der lief wesentlich ruhiger, sauberer, kraftvoller und sparsamer als auf Diesel - später bin ich dann mit meinem ersten Benziner auf LPG umgestiegen (Kia Cee'd der ersten Generation, nach einem Jahr und rund 20.000 km auf LPG umgerüstet - als er mit 300.000 km abgegeben wurde, lief die Gasanlage immer noch einwandfrei, nur der Wagen selbst war dahingerottet), mein letztes Auto, der Dacia Logan der ersten Generation, war wieder ein LPG-Fahrzeug ("Werksgaser"), den ich jetzt mit 255.000 Kilometern abgegeben habe, weil sich für mich die Reparatur der Servolenkung einfach nicht mehr lohnte.
Grund 2 war: ich brauche nix großes mehr - wir haben ein "großes" Auto (Ford Focus Kombi), der für alle unsere Transportaufgaben inklusive Ziehen des Wohnwagens vollkommen ausreicht. Ich brauche eigentlich nur ein kleines Zweitfahrzeug für die Kurzstrecken. Und das auch nicht unbedingt täglich. Ich pendle zwar gut 35 Kilometer (pro Richtung) zur Arbeit, aber 30 Kilometer davon mit den Öffis (das Jobticket in Form des Deutschland-Tickets machts möglich - ich setze mich am Bushof meines Heimatortes gemütlich in den Schnellbus nach Aachen, packe E-Book-Reader, Kopfhörer und Thermobecher aus und lasse es mir für die Stunde Fahrzeit gutgehen). Es geht also hauptsächlich um die fünf Kilometer von Zuhause zum Bushof - und die lege ich meist mit dem Fahrrad zurück. Aber dann gibt es eben die Tage mit Schlechtwetter, mit zu viel Kälte, die Tage, an denen nach der Arbeit noch woanders hin muss, wo ich etwas transportieren muss, was im Bus dann zu lästig wird. Und da freue ich mich dann über ein kleines Zweitauto.
Ein Grund für ein E-Auto ist, dass ich es zuhause aufladen kann. Ran an die Außensteckdose, laden, gut is'. Der Verbrenner muss dazu erst mal irgendwo an die Tankstelle. Find ich schon blöd, auch wenn ich es gewohnt bin. War ja auf LPG noch etwas umständlicher, weil nicht jede Tanke LPG hat - waren bei mir also schon mal 10 Kilometer Fahrt, um überhaupt tanken zu können - eine gewisse Fahrtplanung bin ich also schon gewohnt.
Zweiter Grund für das E-Auto per se ist, dass ich der Ansicht bin, dass dem BEV die Zukunft gehört, solange wir auf das Konzept der Individualmobilität setzen - und das wird noch eine ganze Weile so sein, schätze ich. Der vollkommen ineffiziente Verbrennungsmotor hat meines Erachtens nach ausgedient, weil er deutlich mehr Nachteile als Vorteile liefert. Und dass ausgerechnet das eigentlich so innovationsaffine Deutschland an diesem Punkt so störrisch an diesem veralteten Konzept festhält, kann ich mir nur mit kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen erklären - einen sinnvolleren Grund gibt es da nicht. Über den Unfug mit den E-Fools - ups:
E-Fuels! - rede ich garnicht, das ist für mich eine taube Nuss.
Dritter Grund: so leise, so unaufdringlich, so kostengünstig und sozialverträglich, wie mit einem E-Auto kann man eigentlich (von den Öffis und dem Fahrrad abgesehen) anders nicht unterwegs sein. Stellt Euch nur mal vor, wie leise es in unseren Städten wäre, wenn sich alle nur noch elektrisch fortbewegen würden? Wie schnell dann die Reifenhersteller auf die Idee kämen, besonders geräuschoptimierte Reifen auf den Markt zu werfen, damit die Dinger nicht mehr so viel Krach machen!
Und warum jetzt den Dacia? Ganz einfach: er ist verfügbar, er ist bewährt, ich bin Fan der Marke Dacia, und er ist preiswert. Nicht billig, er ist preiswert. Die anderen sind mir in der Regel zu teuer, ich finde, da werden unnötig Mondpreise für Autos verlangt, die es nicht wert sind, und dazu fehlt mir die Einsicht. Ich fahre kein Auto, um irgendwem zu zeigen, dass ich es mir leisten kann. Ich brauche keine "sportliche" Karre, ich brauche kein Wohnzimmer auf Rädern, weil ich nicht den ganzen Tag darin verbringe, ich brauche keine übermotorisierte Rakete mit 700 PS und Flügeltüren (für mich hätte der Spring nicht mal vier Türen gebraucht, zwei hätten es da auch getan), ich brauche nur ein bisschen Drehmoment, um bei uns sauber die teilweise sehr steilen Straßen (16% Steigung sind keine Seltenheit) hochzukommen - und das reicht beim Spring absolut aus. Und letzter Grund für den Kleinen: er hat den aktuell geringsten Umweltimpact von allen Neufahrzeugen. Auf sowas stehe ich.
So, Ende der Werbesendung! Jetzt wisst Ihr's, auch wenn Ihr's nicht wissen wolltet...
