Strom ist nicht selbstverständlich

Springliese

eDacia-Kenner
Das merkt man, wenn plötzlich im Haus der Strom teilweise ausfällt. Erster Blick : Sicherungen - nix. Zweiter Blick : Gsd Kühltruhe piept nicht. Dritter Blick : aufgeregte Nachbarn auf der Straße? Ja. Okay. Stadtwerke anrufen und Fritzchen mit einer funktionierenden Steckdose verbinden.
Deutschland 2022 :rolleyes:
 
Dann gehe ich den Keller schleif unseren Generator raus, kurz Gebet, das er anspringt...
Und schon wird es wieder begrenzt hell;)
 
Oha, sind also nur 1-2 Phasen in der Strasse ausgefallen? Hat der Bagger nicht ordentlich getroffen!
Ne, nix Bagger. Alte Leitungen. Das kommt hier ab und an mal vor. Letzten Sommer ist eine Phase im Verteilerkasten abgeraucht, vorletztes Jahr ein ganzer Trafo. Deshalb hab ich überall Überspannungsschutzdingensdinger dran, in der Hoffnung, dass die was bringen, denn gerade die Unterhaltungselektronik und das Fritzchen sind kleine Mimosen.
 
und jetzt tuest Du auch noch Laden...🤣
kein Wunder das da dunkel wird🤣
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne, nix Bagger. Alte Leitungen. Das kommt hier ab und an mal vor. Letzten Sommer ist eine Phase im Verteilerkasten abgeraucht, vorletztes Jahr ein ganzer Trafo. Deshalb hab ich überall Überspannungsschutzdingensdinger dran, in der Hoffnung, dass die was bringen, denn gerade die Unterhaltungselektronik und das Fritzchen sind kleine Mimosen.
Der Überspannungsschutz an deinen Steckdosen bringt Dir garnix, am besten ein Überspannungsschutz in der Verteilung einbauen lassen.
Das ist ja ab sofort auch verpflichtend sowie man was an den Sicherungskasten ändert.
 
Ich kann bestätigen, dass mein Elektriker meine Wallbox nicht abschließen wollte ohne aufwändigste Nachrüstungen....
 
Sprit ja.
Immer was da, aber nur im erlaubten Rahmen.
Notfalls muss was aus dem Verbrenner abgelassen werden.
 
Nochmal zum Thema Überspannungsschutz!
Muss der im Hauptverteiler sein oder kann er auch im neu dazu gebauten Verteiler für die Wallbox in der Garage verbaut sein?
 
Nach meinem Kenntnisstand ist es so.

In den Zählerschrank kommt ein Grobschutz. Als erste Stufe. In jede Unterverteilung ein Mittelschutz und ggf vor besonders empfindliche Geräte ein Feinschutz.
Zumindest laut meinem Elektriker, mit dem ich gerade die Wallbox plane.

LG Mathias
 
Ich habe auch (noch) einen Kaminofen auf dem ich im Notfall sogar kochen kann. Zumindest für Tee- oder Kaffeewasser sehr gut geeignet. Ggf. auch um Wasser für die Körperpflege zu erwärmen..
 
Da fällt mir ein uralter laaaaanger Text ein: ich hab den leider nicht als Link
Ein Dezembermorgen in einem kleinen Dorf in der Eifel
12. November 2011 | Von Rudolf Kipp |
Kategorie: "Erneuerbare Energien", Artikel, Blog, Kurioses

Ein (bislang) fiktives Wintermärchen von unserem Leser Martin Frank

Ein Russlandhoch beschert ganz Deutschland seit einer Woche trübes, kaltes und windfreies Winterwetter. Die Winter sind schon seit Jahren kalt und schneereich, und so ist es auch dieser, im Jahr 2025.

Die Müllers leben in einem für diese Zeiten modernen Haus. Moderne, energiesparende Elektrogeräte. Eine Kühltruhe, die geschlossen auch eine Woche ohne Strom auskommen kann. In den Wintermonaten dient die kleine Gartenhütte als Kühlschrank. Nachdem die Steuern auf Autos mit Verbrennungsmotoren drastisch angehoben wurden, haben sie sich sogar ein Elektrofahrzeug angeschafft.

Herr Müller sitzt wie jeden morgen um 7:00 Uhr am Esstisch
und hört gebannt dem Radiosprecher zu. Ja, der Luxus muss sein! Fünf Minuten Radio am Tag, selbst wenn der ‚Smart-Meter’ einen extrem hohen Strompreis anzeigt, sind Pflicht. Die deutschen Wind- und Sonnenscheinprognosen haben das gemütliche Frühstück abgelöst.

Der Radiosprecher, sachlich wie immer, meldet für heute einen windreichen und sonnigen Tag. Endlich! Frau Müller füllt augenblicklich die vier Waschmaschinen. Mit einer Maschine käme sie nicht hin, da die Billigstromphasen in der Regel sehr kurz sind und die energiesparenden Maschinen extrem lange laufen.

Herr Müller, der schon immer große Ideen umsetzten wollte, hat sich im Keller neben dem ‚Smart-Meter’ einen Schalter gebaut. Mit diesem Schalter kann er all die unwichtigen Stromkreise ein- oder ausschaltet. So kann er den ‚Smart-Meter’ beobachten ohne Angst zu haben, dass das Akku im Auto geladen wird, die Waschmaschinen laufen, die Kühltruhe Strom verbraucht, obwohl sie in einer Teuerstromphase sind, so wie jetzt. Aber heute soll es endlich wieder günstigen Strom geben. Und das will er ausnutzen.

Er setzt sich in ‚seinen’ Keller auf den Schaukelstuhl und beobachtet gespannt die Anzeige im ‚Smart-Meter’. Grüne LED bedeutet günstiger Strom, da die Erneuerbaren Energien viel Strom produzieren. Noch aber leuchtet die LED rot. Jetzt bloß keine Sekunde verlieren, also sitzen bleiben und warten.Frau Müller hat die Waschmaschinen eingeschaltet, damit sie sofort loslaufen, wenn Herr Müller den Schalter betätigt. Sie hat auch das Auto an die Ladestation angeschlossen. Die Bügelwäsche vom letzten Mal ist auch vorbereitet. Sie will bügeln, wenn der Strom günstig ist. In jeden Raum steht ein kleiner Heizlüfter, die nur darauf warten, dass Herr Müller den Strom frei gibt.

Neben Herrn Müller brennt ein wenig Holz in der Holzheizung.
Sie erwärmt das Haus auf angenehme 15 °C. Voller Stolz denkt er an seinen Vorratsraum. Hier stapelt sich Holz und ein wenig Kohle. Draußen kann man es ja leider nicht mehr lagern, Holzdiebe lauern überall. Durch die kleinen Vorräte können es sich die Müllers sogar leisten, einmal am Tag ein wenig warmes Wasser zu bereiten.

Seine Gedanken schweifen immer weiter ab. Er denkt an damals. Damals, solange ist damals noch gar nicht her. Jeden morgen fuhr er zur Arbeit. Jeden morgen 50 km. Wenn der Tank leer war, fuhr er einfach zur nächsten Tankstelle. Jeden morgen ärgerte ihn die Verschwendung der Anderen. Jeden morgen sah er die gleichen Autos mit nur einer Person. Jeden morgen die gleichen Leute, die schneller fuhren als er. Wieso tun die das, dachte er immer. Das verbraucht doch unnötig Benzin.

Natürlich fuhr auch er allein, aber bei ihm war das was ganz anderes, es ging eben nicht anders. Natürlich fuhr auch er mal schneller, wenn er spät dran war. Er war oft spät dran. Er durfte aber nicht zu spät zur Arbeit kommen. Auf dem Heimweg, wenn es noch hell war, sah er immer voller stolz die ganzen Windräder. Täglich wurden es mehr. Kostenloser Strom für alle, unsere Kinder werden es uns noch danken.

Sein Auto war bezahlt, das Benzin wurde immer teurer, nun sollten auch noch die Steuern für Autos mit Verbrennungsmotoren erhöht werden, als er im Radio hörte, dass es eine Eco-Prämie gibt, wenn das alte Auto gegen ein Elektrofahrzeug getauscht wird.

Vor seiner Arbeitsstelle gab es sogar eine ‚Zapfsäule’, an der man kostenlos ein E-Mobil laden konnte. Kurz entschlossen kaufte er sich ein Mittelklassenwagen mit Elektroantrieb. Einen Kleinwagen wollte er nicht fahren, das wäre ein Rückschritt gewesen. Es kostete ein kleines Vermögen, aber mit Eco-Prämie, Steuerfreiheit und kostenlosen Laden würde es sich bestimmt rechnen.

Unter optimalen Bedingungen sollte die Reichweite 120 km sein. Er merkte aber schnell, dass es bei diesem ewigen auf und ab in der Eifel nur 90 km waren. Im Winter wurde es noch weniger, da Licht und vor allem die Heizung eine Menge Strom verbrauchten. Er schaltete deswegen die Heizung auch selten ein und fuhr morgens direkt zur freien Stromzapfsäule.

Eines Morgens stand auf ‚seinem’ Parkplatz ein fremdes Auto.
Ein Kollege hatte sich auch ein E-Mobil gekauft. Die Streitereien wuchsen mit jedem zusätzlichen Elektrowagen. Im folgenden Jahr würden sogar zwei Kollegen entlassen, da sie ihr Wagen mit einem Verlängerungskabel vom Büro aus geladen haben.

Im Winter gab es immer mehr Nächte, die Herr Müller im Büro verbringen musste, da die Akkus seines Autos fast leer waren und er sie tagsüber nicht laden konnte. Schließlich baute man mehr Ladeparkplätze, exklusiv für Elektroautos. Das dafür auch Mutter-Kind-Parkplätze und sogar Behindertenparkplätze weichen mussten, war Herrn Müller nur recht, sollen die sich doch ein Elektrofahrzeug kaufen. Leider musste man dann für das Laden zahlen.

Die Sonne schien durch das Kellerfenster. Ein starker Wind wehte. Erschrocken, aber hocherfreut erwachte Herr Müller aus seinen Gedanken. Er verdunkelte schnell das Fenster, damit er die schwach leuchtende LED sehen konnte. Aus Erfahrung wusste er, dass es jetzt noch Stunden dauern kann, bis der Strom auch für den normalen Bürger günstig wird. Erst mussten die Notakkus bei den Feuerwehren, der Polizei, den Krankenhäusern geladen werden, da sie nach einer Woche Teuerstrom absolut leer waren. Auch mussten erst die unzähligen Wasserstofftanks über Elektrolyse gefüllt werden, damit eine Notstromversorgung gewährleistet ist.

Frau Müller wurde etwas nervös, sie dachte an ihren Gartenkühlschrank. Es darf heute nicht zu warm werden. Herr Müller warf noch ein Stück Holz in die Holzheizung, setzte sich und starrte erneut gebannt die LED an…

Das Laden der Elektrofahrzeuge wurde bald ein Lotteriespiel.
2020 wurde an den Ladeparkplätzen auch der flexible Stromtarif eingeführt. Wenn genüg Strom da war, war das Laden recht günstig, war wenig Strom da, dann wurde es besonders teuer, genau wie zuhause. Leider musste Herr Müller jeden Tag den Wagen nachladen, damit er wieder nach Hause kam, und tagsüber war der Strom eigentlich immer teuer. Er verstand es nicht, es wurde doch immer noch überall erzählt, dass die Sonne keine Rechnung schickt.

Ein Jahr später kam es, wie es kommen musste und wie es zu der Zeit überall in Deutschland passierte. Seine Firma, ein Dienstleistungsunternehmen für die Schwerindustrie wurde geschlossen. Ohne Schwerindustrie keine Dienstleistung, erklärte man ihm. Die Industrieunternehmen hatten sich nach und nach zurückgezogen, da sie die Strompreise nicht mehr zahlen konnten oderwollten.

Er hatte Glück, das Haus war bezahlt, er hatte sogar ein wenig Guthaben. In diesem baute er Gemüse und Obst an. Die Familie Müller brauchte nicht mehr viel zum Leben. Die Kinder wohnten schon lange auf der ganzen Welt verstreut. Reisen war Luxus, deshalb sah man sich kaum. In dieser Zeit dachte er viel darüber nach, ob die so genannte Energiewende eine so gute Idee war, ob er sich nicht hatte blenden lassen.

Vielleicht hätte wir es der nächsten Generation mit mehr Erfahrung überlassen sollen? Wo ist denn der ganze Strom, der versprochen wurde? Wo ist die ganze neue Technik, die versprochen wurde? Wo waren die ganzen Stromspeicher, die versprochen wurden? Klar, als es damals darum ging, sein Dorf umzusiedeln, um dort ein neues Pumpenspeicherkraftwerk zu bauen, war er wie alle anderen dagegen. Gegen die ganzen Windräder direkt um sein Dorf konnten sie nichts machen, aber die neue Biogasanlagehaben sie mit einer Unterschriftenaktion verhindert.

Wieso haben die das dann nicht woanders gebaut?
Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass es so, wie es jetzt ist, nicht richtig sein kann. Die Kinder werden es uns nicht danken, sie werden uns verfluchen. So ging sein Tagtraum immer weiter. Er dachte an die erste Grüne Bundeskanzlerin, die auch er gewählt hatte. Er dachte an die Grundgesetzänderung, die eine Einfuhr von Atomstrom ausdrücklich verbietet. Ein späteres Gerichtsurteil verschärfte die Sache noch, in dem es auch den Import von Strom von Staaten verbietet, die zwar kein KKW betrieben, aber selbst Atomstrom importierten.

So floss durch Deutschlands Adern nur noch grüner Strom … grüner Strom … grün … GRÜN! Die LED leuchtete grün. „Sybille, es geht los“ schrie er total aufgeregt. Heute wollte er der erste sein und schaltete den Schalter an … so wie es viele Millionen Bürger in dieser Sekunde auch taten.

Für das Leitungsnetz war es wie ein riesiger Kurzschluss. Aus der eben noch extremen Euphorie wurde bittere Ernüchterndheit. Die LED am ‚Smart-Meter’ flackerte noch einmal kurz rot auf, bevor sie dunkel war. Bevor alles dunkel war. Dunkel und still. Selbst das ewige rauschen und woppern der Windräder, welches einem Tinitus gleich, Tag und Nacht zu hören war, verstummte. Sie wurden notabgeschaltet.

Das Leitungsnetz ist wieder zusammen gebrochen.
Letztes Jahr ist es auch nach einem trüben Russlandhoch passiert, so wie das Jahr davor und auch das Jahr davor. Es hatte letztes Jahr zwei Wochen gedauert, bis die Müllers wieder Strom hatten.

Leise stand Herr Müller auf. Er startete sein Diesel-Notstromaggregat. Zum Glück hatte er es damals nicht entsorgt. Als er sich seiner alten Ölheizung entledigte, hatte er, er weiß bis heute nicht warum, die Tanks im Keller gelassen. Seit dem ersten großen Blackout vor vier Jahren sieht er zu, dass die Tanks immer voll sind. Heizöl zum Erzeugen von Strom. Kohle und Holz zum Heizen und Kochen. Das Gartenhaus im Winter zum Kühlen. Waren wir vor 30 Jahren nicht schon viel weiter?
 

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