Reichweite im Winter

[Puhhh]

Hab keinen Thread gefunden der das Thema so richtig aufgreift. Ich bin erschrocken wie heftig sich die Temperatur auf die Reichweite auswirkt. Sicher wirkt sich in der kalten Jahreszeit die Heizung auch auf die Reichweite aus aber mit so einem Reichweitenverlust habe ich nicht gerechnet. Aktuell würde ich den Verlust auf ca. 50% beziffern. Gut dass ich den Spring nur in der näheren Umgebung nutze und jederzeit laden kann. Macht ihr aktuell auch diese Erfahrung?

 

[Brenner]

Ja, ich war auch etwas erschrocken, hatte aber auch das Problem im Sommer zu starten mit dem Spring und Traumwerte zu erzeugen.

Auf der letzten Heimfahrt dann (165km) bin ich gerade so mit einem Prozent angekommen und auf der Rücktour (ca. -3°C)bin ich 90km/h gefahren und gerade so angekommen. Im Sommer war die gleiche Strecke mit 120km/h kein Problem.


Das Gute ist, jetzt weiß ich es und kann mich darauf einstellen.

Gestern Abend haben wir es z.B. geschafft den Akku von 100% auf 14% innerhalb von 115km runter zufahren, waren aber auch zu viert (Erwachsene) und die Hälfte mit Vmax unterwegs. Final dann 18,3kWH auf dem Tacho gehabt.

 

[GOWO1960]

Ist bei mir genauso. Bin auch erstaunt, das es so heftig ist. Gestern auf 90% geladen und heute nach 105 Kilometer noch 17%. Dafür habe ich es mir schön muckelig warm gemacht.
Es kommen auch wieder wärmere Tage.

 

[Desdinova]

Da ich schon die Diskussionen aus letztem Jahr kannte (habe meinen aber erst im Juli bekommen), war ich schon gut vorbereitet und nicht wirklich schockiert von den Werten - ich fahre aber auch überwiegend Stadt-Pendelverkehr.

Da kam ich im Sommer auf ca. 250km, jetzt sind das so ca. 175km mit moderatem Heizen.

 

[Hans]

Meine erste längere Fahrten letzten Dezember führte meine Frau und mich zum Augsburger Zoo und zurück.
Die ~170km waren auch etwas „prickelnd“ und uns beruhigte nur, das die (vorher genullte) RestreichweitenAngabe immer ein paar km mehr anzeigte als die Distanz zum Ziel in gMaps…
Sonst wäre ich zu einer Ladesäule gefahren.

Bei Fahrt mit laufender Heizung oder Klimaanlage zieht das schon beeindruckend am Akku und man sollte möglichst nicht zu langsam fahren.

Wir sind auf Autobahn und Landstraße mit ~90-100km/h hinter den Lkw geblieben und das kam gut hin.

Das übelste Extrembeispiel wäre, 100km bei voll laufender Heizung durch eine 30er-Zone zu cruisen…
Da wäre man dann 3 1/3h unterwegs und würde alleine für die Heizung 10kWh verheizen.

 

[Bender]

ich war ja schon vorgewarnt als ich vor ziemlich genau einem Jahr die Probefahrt beim Vertragshändler gemacht habe. Damals stellte er mir die Kiste mit 100% hin - Restreichweite 156 km.
Daher war ich dann schon wieder positiv überrascht als ich mit meinem bei den jetzigen Temperaturen im Schnitt 200km gemacht habe. Ich muss dazu sagen dass er bei mir in der beheizten Garage steht. Das ist beim Laden sicher schon mal von Vorteil. Wie ist es dann wenn man die Garage verlässt - verliert er dann Ladung? Mir ist noch nicht aufgefallen, das die Berechnung der Restreichweite nach unten korrigiert wird.

 

[Tom ate]

Nein. Keine Sorge. Die Ladung ist temperaturunabhängig. Wo sollte sie auch hin verschwinden? In weißem Rauch aufgehen?
Im Ernst, da gibt es viele Gerüchte und Unwahrheiten. Les Dich am besten mal in die Batterie-Threads hier im Forum ein…

Zusammengefasst: Die Batterie und ihre Strom-aufnahme- und abgebegeschwindigkeit wird nur langsamer/zäher, wenns kalt wird. Sie wird aber nicht leerer.

 

[Bender]

ok, aber das heißt doch dass ich wenn ich im warmen auflade ich auch bei kalten Temperaturen Draußen die gleiche Reichweite wie im Sommer habe, oder?

 

[Kiokai]

wenn dann nicht die zusätzlichen Verbraucher, wie Licht und Heizung und/oder Klima (je nach Aussentemperatur) dazu kommen würden und die Batterie durch lange Standzeiten nicht wie in die tieferen Temperaturbereiche fällt.

 

[White Spring]

Meiner braucht nun 20kW|h auf 100km.
Warm, Licht und vorheizen kostet halt.

 

[Bender]

...und die Batterie durch lange Standzeiten nicht wie in die tieferen Temperaturbereiche fällt.

aber Du sagtest doch (was mir eingeleuchtet hat) was einmal drin ist (an Energie) bleibt drin. Die verschwindet ja bei tieferen Temperaturen (bei längeren Standzeiten im Kalten) nicht wieder... !?

 

[David Romero]

Da wäre man dann 3 1/3h unterwegs und würde alleine für die Heizung 10kWh verheizen.

Mit Wärmepumpe wären es nur 3kWh

 

[Gast995]

Also meiner braucht jetzt ca 16-18 kw/h
Ja bei 90%hatte ich 190 km
Der kleine steht draußen
Es sollen ja jetzt minus 10 grad werden
Da bin ich gespannt .
Zum Glück lade ich zu Hause und kann ihn anschließen mit 1,38 kw/h laden und vorheizen
Somit sollte der Akku nicht so kalt sein und warm ist es auch .
Ist das für den Akku schlecht morgen ca 1 Stunde laden mit vorheizen mit 1,38kw/h

 

[Gast1784]

Mutti, die den Kleinen jeden Morgen um 4:30 Uhr 8,2 Kilometer zur Arbeit fährt, gleiche Strecke irgendwann zurück, die natürlich immer in ein vorgeheiztes Fahrzeug steigt, braucht derzeit 17 kwh/100 km.
Böse.
Im letzten Winter ist Sie mit dem Dacia Logan, Kaltstart, die gleiche Strecke gefahren. 8 Liter/100 km. Und wenn ich daheim war, habe ich den Heizlüfter in die kalte Karre gestellt und auch mal ne halbe Stunde vorgeheizt, zumindest am Morgen daheim. Hat mit abendliche Kuschelstunden gebracht

Wenn die sinkende Reichweite kein Problem ist, gerade bei diesen Kurzstrecken, ist der Komfort des Kleinen schon ordentlich. Der Mehrverbrauch ist relativ auf den Kurzstrecken, da wird der Verbrenner erst gar nicht warm, der Verbrenner wird zum Säufer und verschleißt auch noch übermäßig.

Alles relativ.

 

[Tom ate]

aber Du sagtest doch (was mir eingeleuchtet hat) was einmal drin ist (an Energie) bleibt drin. Die verschwindet ja bei tieferen Temperaturen (bei längeren Standzeiten im Kalten) nicht wieder... !?

…das sagte ich; @Kiokai schrieb das mir dem „niedrigeren Temperaturbereich“.

Ich erläutere es noch mal: Was drin ist an Energie, bleibt, auch wenns kalt wird, drin.
Aber nutzen kann man die Energie, die drin ist, bei Kälte nicht so gut, weil der kalte Li-Ion-Akku bei Kälte träge wird, und Strom nicht mehr so schnell aufnehmen oder abgeben kann.
Darum reduziert der Spring bei CCS-Ladung im Kalten die Ladeleistung.
Und darum passiert es den Schifahrern im Winter auf der Piste regelmäßig, dass ihr Handy abschaltet, obwohl es doch gerade noch voll geladen war.
Hintergrund: Der Akku ist natürlich weiterhin voll, aber so kalt, dass das Handy nicht mehr die Stormstärke ziehen kann, die es braucht. Dann bricht die Spannung zusammen, das Handy denkt, der Akku wäre leer, und schaltet ab.
Sobald dieses Handy im Warmen wieder „aufgetaut“ist, zeigt es auch wieder einen vollen Akku an. (logisch, der Akku war die ganze Zeit voll, nur konnte er den Strom eben nicht abgeben). Das schadet dem Akku auch nicht, im Gegenteil, bei Kälte altert er sogar langsamer. Ist halt dooferweise in dieser Zeit schlechter (bis gsr nicht) zu gebrauchen.

Das ist der ganze Zauber mit der Kälte und den Li-ion-Akkus (oder Li-Po, da sind die beiden fast identisch). Alles anderen Schauergeschichten sind Märchen, sprich physikalisch einfach falsch.

Warum der Spring im Winter weniger Reichweite hat: Zusätzliche Verbraucher, mehr Reibung in Motor und Getriebe und Lagern. Aber nicht weniger Ladung (dann müsstest/könntest Du ja im Winter auch nur weniger kWh hineinladen, was ja nicht der Fall ist!)

 

[Gast1784]

…das sagte ich; @Kiokai schrieb das mir dem „niedrigeren Temperaturbereich“.

Ich erläutere es noch mal: Was drin ist an Energie, bleibt, auch wenns kalt wird, drin.
Aber nutzen kann man die Energie, die drin ist, bei Kälte nicht so gut, weil der kalte Li-Ion-Akku bei Kälte träge wird, und Strom nicht mehr so schnell aufnehmen oder abgeben kann.
Darum reduziert der Spring bei CCS-Ladung im Kalten die Ladeleistung.
Und darum passiert es den Schifahrern im Winter auf der Piste regelmäßig, dass ihr Handy abschaltet, obwohl es doch gerade noch voll geladen war.
Hintergrund: Der Akku ist natürlich weiterhin voll, aber so kalt, dass das Handy nicht mehr die Stormstärke ziehen kann, die es braucht. Dann bricht die Spannung zusammen, das Handy denkt, der Akku wäre leer, und schaltet ab.
Sobald dieses Handy im Warmen wieder „aufgetaut“ist, zeigt es auch wieder einen vollen Akku an. (logisch, der Akku war die ganze Zeit voll, nur konnte er den Strom eben nicht abgeben). Das schadet dem Akku auch nicht, im Gegenteil, bei Kälte altert er sogar langsamer. Ist halt dooferweise in dieser Zeit schlechter (bis gsr nicht) zu gebrauchen.

Das ist der ganze Zauber mit der Kälte und den Li-ion-Akkus (oder Li-Po, da sind die beiden fast identisch). Alles anderen Schauergeschichten sind Märchen, sprich physikalisch einfach falsch.

Warum der Spring im Winter weniger Reichweite hat: Zusätzliche Verbraucher, mehr Reibung in Motor und Getriebe und Lagern. Aber nicht weniger Ladung (dann müsstest/könntest Du ja im Winter auch nur weniger kWh hineinladen, was ja nicht der Fall ist!)

Ich glaub, das habe ich jetzt endlich verstanden.

Einen neuen Akku ins Smartphone klemmen bringt also genau null wenn das Smartphone kalt ist? Also einfach in die Wärme damit, gut ist es.

Mist ich glaube ich habe in der Familie, oh, 20-30 Akkus über all die vielen Jahre im Winter erneuert, waren dann alle einfach nicht mehr das gelbe vom Ei wenn es kalt wurde.....

Mann, bin ich blöd.

 

[Schleiereule]

Bei der Probefahrt im März hat der Händler das gleich gesagt was realistisch ist um bei uns abzuklopfen ob die Reichweite für unser Fahrprofil reicht. Er sagte pauschal Winter realistisch 150 km ohne Komforteinbusse sprich mit Heizung und Sommer 200 km ohne Komforteinbusse sprich mit Klimaanlage fahren.

Mit dieser Tagesreichweite können wir leben.

 

[Rollmops67]

Tja, das Elektro-Autos (nicht nur der Spring) im Winter weniger weit fahren können ist doch bekannt, oder ?

Ich konnte am Sonntag einen "Kaltwetter-Test" machen :

Vorab sei gesagt unser Spring geht bei warmen Wetter etwa 220 - 230 km weit (15% Autobahn, 70% Landstrasse, und 15% Stadt)

Unser "Kaltwetter-Test" hatte folgende Bedingungen :
- 2 Personen an Bord, d.h. ca. 170 kg Fleisch.
- Temperaturen zwischen 1° und 3°, fast windstill
- Einstellknopf der Heizung auf 1h1/2 eingestellt
- Gebläse auf 2 (da verbraucht die Heizung etwa 2 KWh)
- Keine Verwendung des ECO-Modus, mit (wie immer) vorausschauendem Fahren, aber ohne zu trotteln.
- 50 km Schnellstraße mit Geschwindigkeitsbegrenzer auf 102 km/h morgens, bei trockenem Wetter (keine Beleuchtung und keine Scheibenwischer)
- Gleiche Route auf dem Rückweg nachts bei Regen (Front + Heckwischer und Licht), mit Geschwindigkeit zwischen 80 und 110 kmh (viel Verkehr)
- Ungefähr 30 km kleine Straßen bei 70-85 km/h mit Durchfahrt von 2 Dörfern bei 40-50 km/h (manche fahren sooo langsam !)
Wir sind mit 100% losgefahren und nach insgesamt 127 Km sind noch 22% Ladung übrig bei einer angezeigten Restreichweite von 38 Km, bei 0% wären wir also statistich auf 165 Km gekommen.

Stimmt etwa mit dem überein was man so hört !

Roland

 

[Tom ate]

Mann, bin ich blöd.

Nein, bist Du genau nicht. Du bist offen im Kopf geblieben und hast es reflektiert. Durch die Jahrzehnte lange Erfahrung mit Bleiakkus ist man einfach “falsch gepolt“ in der Denke für Lithium-basierte Akkus.
Was es da auch an grottenfalschen Zeitungsartikeln (sogar in Fachzeitschriften) gibt, auch jetzt wieder im e-Autobereich, ist beängstigend.
Es wirkt ja auch so naheliegend, dieser beobachtbare Effekt bei Kälte. Nur schlussfolgert man daraus eben leicht falsch…
Zum Glück sind die BMS‘se und Lader korrekt programmiert, daher passiert - bis auf manchen Tausch eines intakten Akkus, ja meist nichts.

Was aus meiner Sicht die viel größere Gefahr bei lithium-basierten Akkus ist, ist (neben extremen Ladungszuständen) die Hitze.
Dabei macht man sich darüber zuerst wenig Gedanken (der Akku funktioniert bei Wärme/Hitze ja erst mal hervorragend), nur tötet ihn das viel schneller als alles andere. Gerade in Handys und Notebooks ist die Hitze der Akkukiller, nichts sonst. Am schlimmsten sind die Navis hinter der Windschutzscheibe dran: Im Winter nehmen die Leute das Navi völlig unnötig aus dem Auto, um es vor dem „bösen Frost“ zu schützen, und im Sommer vernichten sie es ungerührt bei 60 Grad, den ganzen Tag in der prallen Sonne…

 

[yetga]

Bei der Probefahrt im März hat der Händler das gleich gesagt was realistisch ist um bei uns abzuklopfen ob die Reichweite für unser Fahrprofil reicht. Er sagte pauschal Winter realistisch 150 km ohne Komforteinbusse sprich mit Heizung und Sommer 200 km ohne Komforteinbusse sprich mit Klimaanlage fahren.

Mit dieser Tagesreichweite können wir leben.

Das sind auch meine bisherigen Erfahrungen mit der Reichweite. Allerdings war die Klima bisher nicht nötig.
Für meine täglichen ca. 30 km Land-Stadt-Fahrten bin ich im Sommer so 6-7 Tage gekommen bei einem angegebenen Durchschnittsverbrauch von ~ 8kw/h. Jetzt zwischen -1°C und 3°C verbrauche ich lt. Anzeige ~13 kw/h, allerdings mit Spielerchen an der Heizung und die Reichweite könnte min. 4 Tage erreichen. Bin da leider nicht so mutig. Verbrauche i.M. so ca. das Doppelte. Es sind aber auch seit kurzem Allwetterreifen drauf.
Von den Vampirverlusten bei richtigen Minusgraden über Nacht und dann auch der Standzeit auf Arbeit habe ich noch keine Erfahrung. Deshalb führe ich jetzt eine Statistik/Buch...